Gastbeitrag von Roland Herr und Christian Wieczorek
Das Problem, gebräuchliche Schlauchleitungen an moderne Hochdruckkompressoren anzuschließen, ist nicht neu. Gefährliche Situationen und Vorfälle mit tödlichem Ausgang führten nun jedoch zur Entwicklung eines Hochdruck-Flachschlauchsystems mit entsprechenden Verschraubungen.
Die Verwendung von Druckluft gehört zum Alltag auf vielen Baustellen, ob über oder unter Tage. Moderne Kompressoren liefern heute Betriebsdrücke, welche in diesem Ausmaß vor einigen Jahren noch nicht im Einsatz waren. Der Umgang mit solchen Maschinen und Geräten ist vielerorts zu einer Routine geworden, die jedoch leicht in eine gefährliche Situation oder gar zu Unfällen mit Personenschaden führen kann. Während ein Teil des Problems nur durch entsprechende Maßnahmen auf der Baustelle gelöst werden kann, haben die A.S.T. Bochum GmbH, Gollmer & Hummel GmbH und Lüdecke GmbH einen Flachschlauch mit Kupplungssystem entwickelt, der sicher an moderne Hochdruckkompressoren angeschlossen werden kann.
Bei der Entwicklung eines leichten, hitze- und druckbeständigen Flachschlauchs wurde einerseits die Beschaffenheit des Schlauchmaterials betrachtet, um das Zusammenspiel von Armatur, Schlauch und Presshülse zu gewährleisten. Andererseits legten die erfahrenen Techniker verstärkt ihr Augenmerk auf einen praktikablen Einpressvorgang, um Zeit und Kosten zu reduzieren. Nach mehreren Testläufen mit unterschiedlichen Schlauchmaterialien und Armaturen wurde ein Schlauchsystem entwickelt, das sowohl druck- wie auch hitzebeständig ist.
Eine robuste Bauweise
Das neue System ist für maximale Betriebsdrücke bis zu 40 bar, Temperaturen zwischen -30ºC und +80ºC zur Nutzung von Druckluft und flüssigen Medien ausgelegt. Die Komplettverschraubungen sind aus Stahl und Temperguss und der Hochdruck-Flachschlauch ist mit Schlauchtülle und Presshülsen ausgestattet.Erste Einsätze auf Baustellen haben die hohen Sicherheitsreserven und die robuste Bauweise des neuen Schlauchsystems bestätigt. Der Schlauch ist sehr leicht und kompakt in der Handhabung, trotzdem aber den harten Baustellenbedingungen gewachsen und sehr abriebfest.
Die Druckbeaufschlagung in zahlreichen Einsätzen verliefen ohne Probleme, sodass das neue Schlauchsystem eine hohe Langlebigkeit verspricht. Für die Montage ist bei der Einbindung mit Presshülsen darauf zu achten, dass der maximale Betriebsdruck für Presshülse, Armatur und Schlauch nicht überschritten wird. Nur Fachpersonal sollte die Presshülse durch eine geeignete Hydraulikpresse auf Schlauch und Schlauchstutzen pressen. Vor jeder Nutzung sollte die komplette Schlauchleitung auf Beschädigungen geprüft werden. Aus Sicherheitsgründen wird empfohlen, zusätzlich Schlauchsicherungsstrümpfe oder -kabel zu verwenden.
Bei Einsätzen mit bis zu 40 bar Druck ist jedoch die Einbindung des Schlauchs mit hydraulisch verpressten Stahl-Presshülsen und Schlauchtüllen zu empfehlen. Gerade Schläuche mit Kunststoffanteilen verändern ihre Eigenschaften bei hohen Temperaturen und können zu fließen beginnen. Das muss auf alle Fälle verhindert werden. Neue Richtlinien oder Normen sind nicht erforderlich. Wichtig ist aber, einen sorgsamen Umgang mit flexiblen Schlauchleitungen zu vermitteln. J