Über Vorsatz und gute Vorsätze
Wenn die Tage kürzer werden und die Abende länger – dann brechen wieder harte Zeiten an für alle, die auf der Baustelle (oder dem Weg dahin) jeden Tag mit Wind und Wetter, Schnee und Eis, Nebel und Dunkelheit kämpfen. Es ist aber auch die Zeit des Innehaltens, des gemütlichen Beisammenseins und der guten Vorsätze. Die Frage, was es denn im neuen Jahr zu verändern geben könnte, fällt naturgemäß sehr individuell aus und orientiert sich bisweilen auch ein wenig daran, welche guten Vorsätze der Jahresrückblick nahelegt.
Richtiges Verhalten rettet Leben
Wenn es darum geht, nach einem Arbeitstag voller Risiken abends gesund nach Hause zu kommen, sind mehrere Faktoren gefragt: Einerseits geht es darum, sich mit entsprechender PSA vor den Gefahren rund um die Baustelle zu schützen. Andererseits kann aber selbst die beste Ausrüstung ihre Wirkung nicht entfalten, wenn das menschliche Verhalten zum größten Unsicherheitsfaktor wird…
Der Sommer und seine Risiken
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat im Juli ihre Jahreszahlen für 2017 vorgelegt. Das Fazit der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen fällt beinahe positiv aus: Das Unfallrisiko bei der Arbeit ist erneut zurückgegangen. Lediglich die Zahl der Fälle von arbeitsbedingtem hellen Hautkrebs, verursacht durch zu viel UV-Strahlung, ist gestiegen.
UV-Strahlung – unsichtbar und unterschätzt
Die sozialen Netzwerke sind voll mit irgendwelchen Filmchen, bei denen mehr oder minder waghalsige oder bestenfalls kreative Vorgehensweisen auf Baustellen in aller Welt zu sehen sind. Erst vor wenigen Tagen ploppte eine Filmsequenz auf, die offensichtlich auf einer Baustelle in Asien entstand: Zu sehen waren zwei Gerüstbauer, die einen Wolkenkratzer eingerüstet haben – in schwindelerregender Höhe, ohne jegliche Sicherung gegen Absturz und barfuß! Zwar hatten die beiden Akteure einen Helm auf, was aber unter diesen Umständen fast schon als Ironie aufzufassen ist (es sei denn, der Helm hätte als Sonnenschutz gedient). Als Halterung für eine Kamera war er jedenfalls nicht im Einsatz, denn ein »Kollege« hatte in dieser Situation offensichtlich sogar noch eine Hand frei, um das Ganze mit dem Smartphone zu filmen.
Prävention braucht Kommunikation
Wenn es darum geht, die Unfallzahlen im Bau-Umfeld zu senken, müssen alle an einem Strang ziehen. Das hat die BG Bau erkannt und ein Präventionsprogramm ins Leben gerufen, das alle Beteiligten einbindet. Unter anderem können (und sollen!) Betriebe durch Unterzeichnen der »Charta für Sicherheit auf dem Bau« ein klares Bekenntnis zu Unfallverhütung und Vermeidung von Unfallrisiken ablegen. Zur Einhaltung von Mindeststandards verpflichten sich dabei Unternehmer und Mitarbeiter gleichermaßen.
Erfolgreicher Arbeitsschutz fängt im Kopf an
Was braucht es, um nach einem Arbeitstag voller Gefahren wieder sicher und vor allem gesund nach Hause zu kommen? Vor allem eines: Persönliche Schutzausrüstung! Ohne geeignete PSA wie Sicherheitsschuhe, die passende Kleidung am Körper oder den nötigen Schutz für Kopf, Hände und alle Sinnesorgane wird jeder Job auf dem Bau zum unwägbaren Risiko. Was es Neues gibt an sicheren und praktischen Ausrüstungsgegenständen, ist Top-Thema dieser Ausgabe. Doch es braucht weit mehr: Um einen stressigen Arbeitstag unfallfrei zu überstehen, sind nicht nur Lösungen auf dem Kopf, sondern auch ein Umdenken im Kopf gefragt.