Schutz bieten – das war auch die primäre Aufgabe der Sicherheitsschuhe früherer Zeiten. Heute sind die an sie gestellten Anforderungen aber weitaus vielfältig: Neben Sicherheit werden zudem Tragekomfort, Ergonomie und sportliches Design verlangt.
Zweckmäig gestaltet, aber eben auch unbequem
Klobig, schwer, unbequem und trist einfarbig. So lassen sich die Eigenschaften von Sicherheitsschuhen aus vergangener Zeit beschreiben. Sie haben Beschäftigte auf der Baustelle zwar vor Gefahren geschützt, jedoch waren diese froh, wenn sie die unförmigen Klötze an ihren Füßen nach einem langen Arbeitstag mit vielen Stunden auf den Beinen endlich wieder ausziehen konnten.
Der Schutz war geboten, keine Frage, denn die Stahlkappe hat verhindert, dass der vom Gerüst herunterfallende Balken die Zehen verletzt, und die durchtritthemmende Zwischensohle hat dafür gesorgt, dass sich der spitze Nagel auf dem Boden nicht bis zum Fußballen durchbohrt. Dennoch waren Schmerzen vorprogrammiert. Kein Wunder, denn wer täglich mit schweren Gewichten am Fuß unterwegs ist und dazu mehrere Stunden über harte Böden ohne stoßabsorbierende Eigenschaften läuft, belastet seine Gelenke, Muskeln und Knochen stark.
Neue Ansprüche in Sachen Komfort und Design
Diese Zeiten sind vorbei. Denn inzwischen punkten Sicherheitsschuhe nicht mehr nur mit ihrer Schutzfunktion, sondern auch mit Tragekomfort und modernem Design. Um den Anforderungen der Bauarbeiter nachzukommen, hören die Hersteller auf die Stimmen aus der Branche und entwickeln zusammen mit Experten aus Orthopädie, Medizin, Wissenschaft, Industrie und Sport stets neue Modelle mit optimierten Funktionen.
Die fortschrittlichen Konzepte werden mit besonderen Dämpfungsmaterialien, leistungsstarken Sohlentechnologien und individuellen Passformen den Anforderungen der Träger gerecht, stets unter Berücksichtigung unterschiedlicher Arbeitsbereiche im Baugewerbe.
Sicherer Halt auf jedem Boden
Am häufigsten ereignen sich auf Baustellen Rutsch- und Sturzunfälle. Unebene Böden und glatte Oberflächen sind die Gründe dafür. Moderne Sicherheitsschuhe verfügen deswegen beispielsweise über grobstollige Laufsohlen mit abgeschrägten Profilrippen. Sie sorgen dafür, dass der Träger, egal, bei welchem Wetter, nicht so leicht ins Rutschen kommt. Durch die Profil-Abschrägung an den Sohlenseiten ist der Gang zudem stabiler und sicherer.
Modelle wie etwa der S3-Fußschutz »Alessio« von Elten verfügen über diese Sohlentechnologie namens »Safety Grip«. Sie kombiniert eine spezielle Sohlenprofilierung mit einer besonders ergonomischen Passform. Die Polyurethan-Zweischichtensohle des Schuhs verfügt über eine Profiltiefe von 3,5 bis 6 mm. Eine S-Linie zieht sich durch das gesamte Laufsohlenprofil. Sie sorgt für ein komfortables Gehen des Trägers, da sie den natürlichen Abrollvorgang des Fußes unterstützt. Ein weiterer Vorteil: Dank der besonderen Anordnung der Profilrippen lässt sich anhaftender Schmutz schnell aus dem Sohlenprofil lösen.
Sicherheitsschuhe wie der »Alessio« sind nicht zuletzt aufgrund ihrer robusten Lederausstattung mit Spitzenschutz besonders für den Bau geeignet. Um sich optimal der Anatomie jedes individuellen Fußes anzupassen, ist der Schuh in drei verschiedenen Weiten erhältlich. Davon profitieren insbesondere Beschäftigte mit extra breiten Füßen. Mit seiner Laufsohle in einem knalligen Blau ist der »Alessio« zudem ein
echter Hingucker und bringt Farbe auf die Baustelle.
Bauarbeiter tragen ihren Fußschutz den ganzen Arbeitstag über mehrere Stunden lang. Im Dauereinsatz kann es passieren, dass sich der Schuh weitet. Sind die Beschäftigten beladen mit Baumaterialien oder Werkzeug, ist meist keine Hand frei, um den Schuh schnell wieder festzubinden. Moderner Fußschutz setzt deshalb mit einem cleveren Drehverschluss auf eine Alternative zu Senkeln, Schnallen oder Kletten. Der Clou: Mit nur einem Dreh wird der Schuh geschlossen. Ein versehentliches Lösen, selbst bei langen Arbeitstagen und hoher Beanspruchung, ist ausgeschlossen.
Mit dem Drehknopf lässt sich der Schuh nicht nur schnell an- und ausziehen, sondern ist zudem besonders komfortabel: Durch die clevere Drahtverschnürung passt sich die Passform des Schuhs in Sekunden optimal an die individuelle Fußform an. Nichts drückt und zwickt, der Schuh sitzt perfekt. Weitet sich der Schuh beim Dauereinsatz etwas, wird er wortwörtlich im Handumdrehen wieder festgezogen. Elten setzt das sogenannte »Boa Fit«-System etwa in seinem Modell »Laurenzo Boa ESD S3« aus der »Safety Grip«-Produktlinie ein.
Am Ende ist es mehr als nur Tragekomfort
Tragekomfort ist inzwischen nicht mehr nur eine luxuriöse Ergänzung zur Schutzfunktion, sondern mitunter deren Voraussetzung. Wieso? Wenn Fußschutz unbequem ist, scheuert oder drückt, wird er zur Belastung. Die Folge: Beschäftigte verzichten freiwillig auf ihre Sicherheitsschuhe. Um dies zu verhindern, müssen sie optimal sitzen und der individuellen Fußform gerecht werden für ein angenehmes Tragegefühl.
Für Bauarbeiter, die häufig stehend, kniend und hockend arbeiten, dazu des Öfteren auf Gerüste klettern, spielen zudem Bewegungsfreiheit und Ergonomie eine Rolle. Neueste Modelle kommen diesen Anforderungen mit atmungsaktivem Textilfutter für ein angenehmes Fußklima oder mit ergonomischen Drehpunkten zur Stoßabsorption und Reduzierung von Reibungswiderständen nach. Auch der S3-Halbschuh »Mason Pro Rubber Low« aus der erweiterten »Ergo-Active«-Generation von Elten wird diesen Ansprüchen gerecht. Die Reihe wurde auf Basis einer dynamischen Fußvermessung gefertigt. Zuvor hatten statische Messungen gezeigt, dass es drei unterschiedliche Fußtypen (kräftig, normal und schmal) gibt. Die passend dazu entwickelten Leisten wurden nun für noch mehr Tragekomfort modifiziert: Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Tübingen hat Elten da-zu Füße in Bewegung analysiert. Entscheidende Messgrößen waren etwa Breiten- und Längenmaße bei Mittelfuß, Ferse und Ballen sowie Gewölbewinkel, Höhe und Breite des Fußes. Das Ergebnis: Die
Modelle der erweiterten »Ergo-Active«-Reihe können sich an bestimmten Stellen weiten, an anderen Stellen mehr Halt geben. Die Sohle passt sich der natürlichen Abrollbewegung des Fußes an und wird somit den wachsenden Anforderungen an Ergonomie und Tragekomfort gerecht. Der »Mason Pro Rubber« hält auch rauen Arbeitsbedingungen auf dem Bau stand: Die Kombination aus dem Obermaterial Rindleder und einer SRC zertifizierten Gummi/PU Sohle macht ihn sehr robust. Die Schuhspitze wird zudem durch eine zusätzliche TPU Überkappe vor frühzeitiger Abnutzung geschützt.
Gut gedämpft zu mehr Leistung
Für die verschiedenen Untergründe im Baubereich spielt zudem die richtige Dämpfung eine wichtige Rolle. An einem langen Baustellentag wirken Körpergewicht und zusätzliche Lasten viele Stunden auf die Füße. Hier sind gute Dämpfungseigenschaften der Schuhe gefragt. Erst recht, wenn sich Beschäftigte lange auf harten Betonböden bewegen.
Moderne Sicherheitsschuhe sind mit Materialien ausgestattet, die zum einen den Aufprall des Fußes beim Laufen abfedern und zum anderen auch wieder zurückfedern. Dies hat eine Entlastung des gesamten Bewegungsapparates und eine dauerhafte Gelenkschonung zur Folge. Neueste Modelle nutzen dazu das Material »Infinergy« von BASF. Dabei handelt es sich um das weltweit erste expandierte thermoplastische Polyurethan (E-TPU). Bei diesem elastischen Partikelschaum bleiben die Vorteile von TPU erhalten und werden um die typischen Eigenschaften von Schaumstoffen ergänzt – er ist hochelastisch auf der einen Seite, aber zugleich federnd leicht. Das Material dämpft nicht nur den Aufprall des Fußes, sondern federt ihn auch wieder zurück. Möglich ist dieser Effekt, da das Polyurethan extrem gut zurückfedert.D