Recalm GmbH Update für »Ancor«

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Recalm
Von: Jessy von Berg
Von: Dan Windhorst

Mit »Active Noise Cancelling« (ANC) hat Recalm eine Lösung geschaffen, die Lärmquellen, etwa laute Motorengeräusche, mittels Antischall-Signalen neutralisiert. Die als Ancor getaufte Innovation soll gerade bei Maschinenführern die Gefahr einer Lärmschwerhörigkeit reduzieren. Nun haben die Entwickler mit Sitz in Hamburg das System um Freisprechfunktionen, CB-Funk, DAB+ und Entertainment-Elemente erweitert. Hinzu kommt eine Partnerschaft mit dem PSA-Experten Pfanner: Das im Protos-Schutzhelm vorhandene Funkmodul kann künftig genutzt werden, um mit dem Baggerfahrer über dessen Ancor-System zu kommunizieren. Die bauSICHERHEIT-Redaktion wollte wissen, wie sich diese Neuerungen unter realen Bedingungen schlagen und hat mit Martin Simon, Geschäftsführer bei Simon Schreitbaggerarbeiten, einen Anwender gefunden, der die Recalm-Lösung schonungslos unter die Lupe genommen hat.

Im Norden von München, inmitten der Grünflächen »Obere Isarau«, gewährten Martin Simon und sein Team einen genauen Einblick: Im Rahmen umfangreicher Forstarbeiten, die sowohl den Einsatz von Schreitbaggern als auch viele Handarbeiten erfordern, haben sich die Systeme von Recalm sowie die Protos-Schutzhelme von Pfanner mit integriertem Funkmodul bewährt. Erstmals aufmerksam wurde der erfahrene Maschinist auf Recalm, als er im Rahmen der RATL 2022 auf Geschäftsführer Marc van Elling traf: »Eigentlich war ich auf der Suche nach einem 3D-Baggersteuerungssystem für meinen Schreitbagger. Am Stand von Recalm stach mir dann das ›Ancor‹-System ins Auge. Was die Lärmunterdrückung leisten kann, hat mich beeindruckt, richtig hellhörig bin ich aber erst dann geworden, als Marc mir die Neuerungen vorgestellt hat.«

Mehr Hightech für die Fahrerkabine

Eine zentrale Rolle der Weiterentwicklungen stellen die Freisprechfunktion und der CB-Funk dar: Die Mehrfachmikrofone sind in der Kopfstütze verbaut und ausgelegt auf reale Umgebungsbedingungen. Es entstehen keine akkubedingten Ausfallzeiten – zudem ist kein Wearable notwendig und damit wird hohe Sicherheit geschaffen, da die Hände des Maschinenführers stets frei sind. Übermittelt wird via Bluetooth mit großer Reichweite. Die nutzerzentrierte CB-Funk-Einheit lässt sich ebenfalls ohne Handgerät verwenden. Hinzu kommen laut Recalm Vorzüge wie eine wechselbare Antenne, eine adaptive Lautstärkeregelung sowie die Tatsache, dass keine Anmeldung und keine Nutzungskosten notwendig sind. Zusätzlich bietet Recalm nun auch Premium Entertainment mit »Heavy Machinery«–Spezial-Lautsprechern und DAB+ für robusten Empfang ohne Rauschen mit digitalem Sound für ein besseres Klangbild. Um die Verständigung untereinander auf der Baustelle zu verbessern, ist Recalm außerdem eine Kooperation mit Pfanner eingegangen: Deren »Protos«
-Schutzhelme lassen sich mit dem System verbinden, weshalb auch hier effektiver Lärmschutz sowie eine ständige und sichere Kommunikation möglich wird, ohne dafür die Arbeit unterbrechen oder die Hände nutzen zu müssen.

Das »ANC«-System ist samt der Mehrfachmikrofone in die Kopfstütze integriert worden – mittels Knopf kann der Bediener das System auch manuell an- und ausschalten.

»Ancor« überzeugt im dauerhaften Einsatz

Neben der Lärmschutzfunktion stellt für Martin Simon das Funken die wichtigste Funktion dar: »Als Baggerfahrer bin ich schlichtweg ineffektiv, wenn ich ständig zum Walkie Talkie greifen muss, um mit meinen Leuten zu sprechen. Mit Ancor habe ich den Joystick auch während der Kommunikation immer in den Händen.« Das System ist hier bei, wie Martin Simon bestätigt, anwenderfreundlich gelöst. Der benötigte Funkknopf lässt sich auf eine freie Position am Joystick festlegen. »Er kann aber bei Bedarf auch ganz einfach mit einem Klebepad an eine beliebige Position geheftet werden.« Von Kopfhörern oder In-Ear-Varianten ist Martin Simon hingegen weniger überzeugt: »Das ist aus zwei Gründen nichts für mich. Zum einen weiß jeder, dass man nach zehnstündigem Aufenthalt im Bagger echt Schmerzen bekommt, wenn die ganze Zeit In-Ears getragen werden. Zum anderen muss man diese ständig ab- oder herausnehmen, etwa, wenn kurz mit einem Kollegen gesprochen werden muss, der sich in der Nähe der Maschine aufhält.«

Auch die Inbetriebnahme des gesamten Systems erweist sich laut des Maschinisten als »ein Kinderspiel«: »Jeder, der sich mit seiner Maschine auskennt, kann die Installation selbst vornehmen. Nach Rücksprache mit dem Serviceteam von Recalm bringt man die Sensoren an und in der Maschine an. Über die Fernwartung lässt sich dann alles automatisch einrichten – dann läuft alles von selbst.« Ab diesem Moment verbindet sich das System automatisch. Bei Bedarf lässt sich »Ancor« jedoch auch manuell aus- oder einschalten. »Ist alles eingerichtet, kann ich Radio hören, meine Musik über Bluetooth abrufen, die Freisprecheinrichtung nutzen oder spreche über Funk mit meinen Kollegen – das geht kinderleicht. Und das Beste: Ich werde gleichzeitig vor zu viel Lärm geschützt.«


Eine unterschätzte Gefahrenquelle am Bau

Als reine Lärmschutz-Lösung ist »Ancor« aus Sicht von Martin Simon aber längst nicht nur im Forstbereich sinnvoll: »Wir sind unter anderem auch im Abbruch oder Freileitungsrückbau tätig. Wenn ich nach zehn Stunden unter Verwendung von Ancor aus meinem Bagger steige, merke ich sofort, dass sich etwas im Vergleich zu früher verändert hat. Ich bin nicht mehr so geschlaucht und fühle mich fitter.« Und damit unterstreicht Martin Simon das, was Recalm als

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