Zeppelin Baumaschinen GmbH Hammerglass: Schutzschild für Baumaschinen

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Zeppelin

Als Baumaschinenführer lebt es sich gefährlich: Hin und wieder wird im Kugelbetrieb gearbeitet und es ist damit zu rechnen, dass Steine wie scharfe Wurfgeschosse die Scheibe treffen können. In Folge dessen kann sie zersplittern und schwere Verletzungen verursachen. Das schwedische Unternehmen Hammerglass hat es sich zum Ziel gesetzt, die Arbeit mit Baumaschinen für Maschinisten sicherer zu machen, und sich daher auf Scheiben aus hartbechichtetem Polycarbonat spezialisiert, die bruchsicher, von beiden Seiten gehärtet und zudem UV-beständig sind.

Bereits 1993 begann der Hersteller von Sicherheitsverglasung in Schweden, eine Oberflächenbeschichtung aus Siliziumdioxid zu entwickeln und sich patentieren zu lassen. Sie macht Scheiben bruchsicher, diffusionsdicht, chemikalienbeständig, feuerfest und abriebfest. Bezüglich Haltbarkeit entspricht sie der Kategorie P8B. »Beim P8B-Test wird die Scheibe mit 70 Axtschlägen getestet. Hammerglass besteht diesen Test. Hersteller von Baumaschinen bauen in der Regel Glasscheiben ein, welche höchstens die Anforderungen P5A erfüllen. Sicher gegen Steinschlag sind diese selbst dann nicht, wenn sie laminiert oder durchwurfhemmend sind«, erklärt Marius Schiller. Die Steine fliegen dann nicht unbedingt auf den Fahrer, aber die Scheibe ist zumindest gebrochen. Eine Option, die Firmen deswegen als FOPS-Schutz wählen: Sie rüsten ihre Baumaschinen mit einem Schutzgitter vor der Kabine aus. Das Problem: Sie dienen zwar dem Schutz, doch schränken sie die Sicht für den Maschinisten deutlich ein. »Gitter sind keine hundertprozentige Sicherheit. Ein spitzer Stein kann trotzdem durch die Zwischenräume durchfliegen und die Scheibe durchbrechen. Unsere Scheibe bietet jedoch genug Widerstand«, meint Marius Schiller.

Risiken minimieren und den Maschinisten schützen

Trifft ein Stein eine Scheibe aus Polycarbonat, kann sie die Energie aufnehmen – das liegt an den Eigenschaften des Materials, das 300-mal stärker und flexibler als Glas ist und deswegen nicht brechen kann. Glas ist wiederum härter und verkratzt dagegen nicht so leicht. Bei Hammerglass lässt sich die 12 mm dicke Scheibe daher mit einer zusätzlichen Verschleißscheibe schützen.


Hammerglass-Scheiben lassen sich nachträglich in Baumaschinen integrieren. Ein bis zwei Stunden Einbauzeit setzt das Unternehmen im Durchschnitt dafür an. Der Rahmen ersetzt die Original-Glasscheibe und wird an denselben Punkten wie das Abbruchgitter verschraubt. Extra Schweißnähte oder zusätzliche Schraubverbindungen sind nicht erforderlich. Die Montage übernimmt der Baumaschinenlieferant. Im Fall von Cat-Geräten ist es Zeppelin und eine der 35 Niederlassungen in Deutschland. »Viele Kunden kennen immer noch nicht die Vorteile der Sicherheitsverglasung, dabei kann sie im Ernstfall Leben retten«, meint Andreas Zurawka, Serviceberater der Zeppelin-Niederlassung Hamm, der Kunden beim Einsatz berät.

Für verschiedene Einsatzorte geeignet

Die Polycarbonat-Scheiben bieten sich für Baumaschinen ab 20 t Einsatzgewicht aufwärts an, die im Abbruch oder in einem Steinbruch (insbesondere im Kugelbetrieb) arbeiten, im Recycling tätig sind, Aufgaben in der Stahlproduktion und Schlacke-Entsorgung übernehmen oder bei der Kampfmittelbergung unterstützen. »Manchmal kann es aber auch Sinn machen, Kompaktmaschinen wie einen Minibagger mit unseren Scheiben auszurüsten, der dann im Glasfaserausbau tätig ist und den Asphalt aufbrechen muss«, meint Marius Schiller.

Welche Art von Scheiben eingebaut werden, liegt am Sicherheitsniveau und an der Tätigkeit der Baumaschinen. In der Schutzklasse eins weisen die Hammerglass-Frontscheiben 6 bis 8 mm Dicke auf. Muss bei Arbeiten mit Steinschlag oder Explosion gerechnet werden, sind die Scheiben noch dicker und haben eine FOPS-2-Zulassung. Diese gibt es nur, wenn verschiedene Tests erfolgreich absolviert wurden. Hierzu kommt etwa der Abriebschutz, UV-Schutz, die ECE-Richtlinie R43, aber auch die Prüfung der Durchbruchhemmung nach DIN EN 356 auf den Prüfstand. Die höchste Schutzklasse wird nötig, wenn Druckwellen durch Detonationen auftreten können. Das Maß für die Durchbruchhemmung ist ein Projektil, das 1 kg wiegt und mit rund 450 km/h gegen die Scheibe prallt, was einem großen Stein entspricht. »Das muss unsere Scheibe aushalten können. Was der Airbag für Autofahrer ist, ist eine Polycarbonat-Scheibe für den Baggerfahrer«, zieht Marius Schiller den Vergleich. Er ergänzt: »Auch Fahrer von Baumaschinen haben das Recht auf einen sicheren Arbeitsplatz und dass sie nach getaner Arbeit auch sicher wieder nach Hause kommen. Nur passieren leider immer noch vermeidbare Unfälle, weil das Glas einer Kabine bricht, obwohl sich das vermeiden ließe. Neben einem ungeplanten Betriebsunfall kann es dann auch noch zu Ausfallzeiten kommen. Für ein Unternehmen bedeutet das finanzielle Verluste. Die Baumaschine muss in die Werkstatt, weil eine neue Scheibe installiert werden muss. Diese ist vielleicht nicht vorrätig, muss erst bestellt werden und solange kann auf der Baustelle nicht weitergearbeitet werden. Das ist alles unnötig, wenn man weiß, dass Polycarbonat im besten Fall Leben retten kann, nicht wesentlich teurer ist als herkömmliche Lösungen und leicht ersetzt werden kann.«

Das mache die Hammerglass-Scheiben auch zu einer nachhaltigen Lösung. Um die Nutzungsdauer zu erhöhen, gibt es darüber hinaus noch den Plan B in Form einer ScreenSave-Schutzfolie. Sie verhindert Kratzer an der Baumaschine, ähnlich wie die Schutzfolie von Smartphones.

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