Christoph Sauer Geschäftsführer Oilfix GmbH
Wir würden uns wünschen, dass die Hersteller das Thema ernster nehmen. Denn das Problem zu lösen, ist eigentlich einfach. Jeder Hersteller könnte es angehen.
Auch im Hinblick auf den finanziellen Aufwand lohnt es sich, in »Oilfix« zu investieren: »Die Anschaffungskosten amortisieren sich schnell, schon allein durch das Öl, das nicht nachgefüllt werden muss«, so Christoph Sauer im Gespräch. Gleichzeitig werden Entsorgungskosten eingespart, da kontaminierte Böden fachgerecht entsorgt und Umweltschäden professionell bereinigt werden müssen. Auch längere Stillstandzeiten verursachen hohe Kosten, die sich mit »Oilfix« wesentlich verringern lassen. Zu bedenken sind ebenso die Arbeitssicherheitsrisiken, die im Fall eines Schlauchplatzers unweigerlich auftreten: Hydrauliköl erreicht im laufenden Betrieb hohe Temperaturen, die eine enorme Gefahr für die Beschäftigten auf der Baustelle darstellen. Und selbst bei erfahrenem Maschinenpersonal kann eine aktive Leckage Risiken, verursacht durch hektische Handlungen, hervorrufen.
Aus der Praxis für die Praxis: Geboren auf der Baustelle
Die Idee zu »Oilfix« stammt von Berthold Winz, der seit mehr als drei Jahrzehnten mit Bau- und Landmaschinen arbeitet und sich auf sensible Abbrüche und innerstädtische Spezialrückbauten spezialisiert hat. Im Laufe seines beruflichen Werdegangs hat er Leckagen mit kostspieligen Konsequenzen mehrfach erlebt – und als Antwort darauf den Impuls für »Oilfix« geliefert. »Von der Idee zum fertigen Produkt war es eine lange Entwicklungsreise. Unser Ziel war, dass sich unser Produkt möglichst neutral verhält und die hydraulischen Leistungen der Maschine nicht einschränkt«, erklärt Christoph Sauer.
Wie genau »Oilfix« in der Praxis funktioniert? Kurz gesagt: Die Ventilblöcke werden beidseitig am Baggerausleger montiert und ersetzen die bisher üblichen mechanischen Absperrhähne. Sie sind über eine elektrische Leitung mit der Fahrerkabine verbunden, sodass der Maschinist im Fall eines Lecks per Knopfdruck sofort eingreifen und den Ölaustritt stoppen kann. Durch Betätigung des Schalters wird die im Normalbetrieb vorherrschende Arbeitsspannung umgehend abgeschaltet und das »Oilfix«-Ventil beidseitig geschlossen. So lässt sich das Schadensausmaß eingrenzen – und der Bagger bleibt trotz abgesperrter Leitung so funktionstüchtig, dass die Maschine weiter bedient und in einen reparaturfähigen Zustand bewegt werden kann. Nach der Reparatur oder dem Austausch des Hydraulikschlauchs kann der Hydraulikölkreislauf per Knopfdruck wieder geöffnet werden. »Oilfix« ist sofort wieder einsatzbereit, um auch beim nächsten Schlauchplatzer größeren Schaden zu verhindern. Das System kann nach erfolgreicher Installation mehrfach verwendet werden.
Die Innovation hat auch auf der Bauma in Münchenbei den Besuchern für großes Aufsehen gesorgt: »Wir haben jede Menge Feedback erhalten, besonders von Maschinisten, die sich sehr positiv darüber äußerten, dass sich ›endlich‹ jemand dieses Problems annimmt«, so das Fazit von Christoph Sauer. jvb