Einen Blick auf die Baustelle der Zukunft werfen – das war für jeden Besucher am Stand der BG Bau mithilfe von Virtual-Reality-Brillen möglich. In der »Welt der Prävention« hatte die Berufsgenossenschaft interessante Beispiele aufgezeigt, wie sich Gefahren auf der Baustelle erkennen und gleichzeitig vermeiden lassen. Darüber hinaus konnten Interessierte einen Blick auf »Scaffeye« werfen. Es handelt sich dabei um eine Softwarelösung, mit der Gerüstbauer ihre Arbeit besser verwalten, überprüfen und effizienter gestalten können. Hierzu lieferte Jeanette Spanier, Gründerin und Geschäftsführerin von Scaffeye (siehe auch Seite 24), nützliche Fakten und stellte den digitalen Helfer den Besuchern in all seinen Facetten vor.
Gefahren erkennen und künftig vermeiden
Ein weiterer Themenbereich der BG Bau war Arbeitsschutz im Hoch- und Tiefbau, der von den Messebesuchern live erlebt werden konnte. An einem in Originalgröße aufgebauten Dachstuhl erfuhren die Standbesucher, wie und durch welche Maßnahmen sie sich vor Absturz schützen können, während sie an verschiedenen Baggern erfahren konnten, worauf im Umgang mit Schnellwechseleinrichtungen zu achten ist. »Das Ziel der BG Bau ist es, damit lebhaft zu demonstrieren, wie man Gefahren auf Baustellen erkennt und sich am besten vor ihnen schützt«, erklärt Bernhard Arenz, Leiter der Hauptabteilung Prävention der BG Bau.
Geförderte Arbeitsmittel in Anspruch nehmen
Eine große Rolle spielten auch die neuesten Fördermöglichkeiten: Mit sogenannten Arbeitsschutzprämien unterstützt die Berufsgenossenschaft die Anschaffung von Arbeitsmitteln wie beispielsweise Stufenanlegeleitern und Podestleitern sowie Maßnahmen, die die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz über die gesetzlichen Vorgaben hinaus verbessern sollen. Viele der geförderten Arbeitsmittel wurden dabei auf der Messe in Aktion vorgestellt.
Neue Sicherheitskonzepte prämiert
Ebenfalls bei der BG Bau erlebbar war die Verleihung des »EuroTest«-Preises: Sechs Unternehmen der Bauwirtschaft für Innovationen im Bereich Arbeits- und Produktsicherheit wurden damit ausgezeichnet, um deren überzeugende Sicherheits- und Gesundheitsschutzkonzepte zu würdigen.
Einer der diesjährigen Preisträger ist das Unternehmen Bauer Maschinen, das mit seiner Absturzsicherung für Drehbohrgeräte mit nach vorne ablegbarem Mast die Jury überzeugte. Aber auch das Liebherr-Werk Bischofshofen zählt mit einer aktiven heckseitigen Personenerkennung für Radlader zu den Preisträgern.
Ebenfalls geehrt wurden die Avola Maschinenfabrik für ihren »Stop«-Schalter für Baustellenkreissägen (die bauSICHERHEIT berichtete in Heft 4/19, Seite 36), Festool mit der »SawStop«-Technologie für Tischkreissägen« sowie OilQuick Deutschland für vollhydraulische Schnellwechsler mit mechanischer Fallsicherung und Sichtanzeige für Bagger. Einen Sonderpreis erhielt die Günzburger Steigtechnik für eine innovative Stufenanlege- und Glasreinigerleiter.
»Es sind vor allem technische Maßnahmen und geeignete Arbeitsmittel, die entscheidend dazu beitragen, die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz zu verbessern«, betonte Bernhard Arenz. »Die Entwicklungen und Ideen der Preisträger zeigen, wie durch den Einsatz digitaler und technischer Entwicklungen der Arbeitsschutz verbessert und die Sicherheit am Bau vorangetrieben werden können.« w