In Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern sind Schulungen zum Umgang mit PSAgA gesetzlich vorgeschrieben. Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) sowie die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) verpflichten Arbeitgeber dazu, Gefährdungen am Arbeitsplatz zu minimieren und geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Die Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung gehört dazu, jedoch nur, wenn sie korrekt angewendet wird. Die DGUV-Regel 112-198 und die DGUV-Regel 112-199 der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung regeln die Verwendung und Schulung im Umgang mit PSAgA im Detail. Sie schreiben vor, dass Arbeitnehmer, die PSAgA benutzen, über den richtigen Gebrauch, die regelmäßige Wartung und die Kontrolle der Ausrüstung umfassend unterwiesen werden müssen. Diese Schulungen sind nicht einmalig durchzuführen, sondern müssen regelmäßig, genauer mindestens alle zwölf Monate, aufgefrischt werden, um sicherzustellen, dass alle Anwender immer auf dem neuesten Stand im Umgang mit PSAgA sind.
Ausrüstung korrekt wählen und warten
Geeignete Schulungen beinhalten nicht nur die Vermittlung der korrekten Anwendung von PSAgA, sondern auch deren Auswahl. Nicht jede PSAgA ist für jeden Arbeitsplatz gleich gut geeignet. Schulungsteilnehmer sollten lernen, die verschiedenen Komponenten – wie Auffanggurte, Verbindungsmittel und Höhensicherungsgeräte – richtig auszuwählen und einzusetzen. So können Fehlkäufe minimiert und Produktivität im Unternehmen maximiert werden. Darüber hinaus ist die regelmäßige Überprüfung und Wartung der persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz essenziell. Die DGUV 112-198 schreibt vor, dass vor jeder Benutzung eine Sichtprüfung durch den Anwender zu erfolgen hat. Schulungen vermitteln, wie der Anwender diese richtig durchführt und Schäden oder Verschleiß an der Ausrüstung erkennt.
Rettungsmaßnahmen für den Ernstfall
Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Schulungen ist das Training von Rettungsmaßnahmen nach einem möglichen Sturz. Zwar schützt die PSAgA in dieser Situation zunächst vor schwerwiegenden Verletzungen, jedoch ist eine rasche Rettung entscheidend, um das Risiko eines Hängetraumas zu vermeiden. Ohne ein passendes Rettungskonzept oder ein umfassendes Rettungstraining können verspätete oder unsachgemäße Rettungsversuche schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben oder sogar tödlich enden. Die Schulungen bereiten die Mitarbeiter auf solche Notfälle vor und vermitteln die erforderlichen Techniken, um eine schnelle und sichere Rettung zu ermöglichen.