FISAT: PSAgA - »Einen bundesweiten Standard schaffen«

Für über 500 000 Menschen in Deutschland ist der Bereich Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) ein wichtiges Thema. Auf innerbetriebliche Schulungen folgen oft tägliche Arbeiten im Gefahrenbereich, doch einen einheitlichen Standard bei Ausbildung und Unterweisung gibt es nicht. Peter Biegel, Geschäftsführer der FISAT ZertOrga GmbH und bereits seit 2015 aktives Mitglied der FISAT-Arbeitsgruppe PSAgA, will das ändern – mit einer Prozesszertifizierung.

Lesedauer: min

Mit Blick auf die Verwendung von Persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) gibt es keine zwei Meinungen: Sie muss zuverlässig und sicher sein. Mit der ­FISAT Zert­Orga GmbH im Bereich PSAgA möchte Peter Biegel nun noch einen Schritt weitergehen und eine Prozesszertifizierung etablieren.

Standardisierte Lehrpläne erstellen

Die Prozesszertifizierung soll im Optimalfall zu einer Standardisierung führen, die eine hohe Qualität sicherstellt. »Wir haben dazu eine Online-Plattform generiert, die dem Nutzer die Möglichkeit bietet, Unterweisungen zu planen, standardisierte Rahmenlehrpläne zu erstellen und alles sauber zu dokumentieren«, so Peter Biegel. Zu hinterfragen sei hierbei, ob ein Anwender erfolgreich an einer Unterweisung teilgenommen habe, wie lange sein Zertifikat gültig sei und vor allem, was die konkreten Ausbildungsinhalte seien.

»Für Auftraggeber sind das entscheidende Fragen, auf die es durch das Online-Tool jederzeit Antworten gibt. Die Ausbildungsbetriebe hinterlegen die Infos, der Auftraggeber kann abfragen, ob Zertifikate Gültigkeit besitzen und welche Unterweisungsinhalte vermittelt wurden.

Dadurch wird dem Auftraggeber die Möglichkeit gegeben, verlässlich einen gut ausgebildeten Anwender zu engagieren. Wir haben also ein transparentes System geschaffen, das allen Beteiligten Sicherheit gibt: dem Anwender vor allem im Sinne des Arbeitsschutzes, dem Auftraggeber auch im Sinne seiner Rechtssicherheit.«


Konkrete Handlungs­anweisungen für Anwender

Für die standardisierten Rahmenlehrpläne möchte Peter Biegel konkrete Hilfe bei der inhaltlichen Ausgestaltung anbieten.

»Unterweisungsinhalte werden detailliert beschrieben und mit konkreten Handlungsanweisungen für den Ausbilder hinterlegt.« Gleichzeitig, so Peter Biegel weiter, seien Lernziele für den Anwender definiert und an Mindestausbildungszeiten gekoppelt.

Im Rahmen der Lernerfolgskontrolle soll der Ausbilder außerdem die Möglichkeit haben, absolvierte Unterweisungsinhalte abzuhaken. »So wird eine lückenlose Nachweisführung ermöglicht.« Für die Nutzung des Online-Tools soll die benötigte Bearbeitungszeit so gering wie möglich gehalten werden. »Eines der größten Hilfsmittel, die das Online-Tool bringt, ist die intuitive Zusammenstellung und Planung der auf den Kunden zugeschnittenen Unterweisungsinhalte. Hinzu kommt der automatisierte Dokumentendruck. Wie oft kommt es vor, dass Unterweisende Teilnehmern nicht direkt ein Zertifikat in die Hand geben können?«, ergänzt Peter Biegel. Man müsse, dazu erst ins Büro, alles händisch und individuell dokumentieren, ebenso müsse man die Ausbildungsinhalte für jeden Teilnehmer einzeln auf die Zertifikate übertragen. »Mit dem Tool ist dieser Prozess automatisiert.«   J

[3]
Socials