Höhenpass GmbH Wer hat das Zeug zum Industriekletterer?

Für Industriekletterer sind Arbeitsplätze in der Höhe alltäglich. Doch jeder Einsatz bringt Risiken mit sich, die es durch passende Ausrüstung und Schulungen zu minimieren gilt. Mittels Seilzugangs- und Positionierungstechnik (SZP) werden schwer erreichbare Arbeitsplätze sicher zugänglich gemacht. Doch der Einsatz dieser Technik erfordert umfassende Schulung und Erfahrung.

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Höhenpass

Ein grundlegender Unterschied besteht zwischen der Persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) und der Seilzugangstechnik. Während PSAgA ausschließlich dem Schutz vor Abstürzen dient und kein aktives Hängen erlaubt, ist das bewusste Bewegen und Positionieren im Seil die Kerndefinition der SZP. Doch ohne ausreichende Kenntnisse über den Einsatz von Klettertechnik birgt jeder Einsatz erhebliche Gefahren. Spezielle Schulungen sind daher notwendig, um die Risiken in der Höhe zu minimieren.

Zertifizierte Schulungszentren

Die Ausbildung zum Industriekletterer erweitert meist eine bestehende Berufsausbildung und bietet entscheidende Vorteile für Arbeiten in großer Höhe. Sie kann jederzeit begonnen werden, wobei die Dauer von der angestrebten Zertifizierungsstufe abhängt. Anerkannte Schulungszentren führen diese Ausbildung eigenständig durch und orientieren sich an den Standards renommierter Organisationen wie dem Fach- und Interessenverband für seilunterstützte Arbeiten (Fisat) oder der Industrial Rope Access Trade Organisation (Irata). Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung nehmen diese Organisationen die Prüfungen ab und vergeben offizielle Zertifikate. Zu den führenden Ausbildungszentren gehören etablierte Fachunternehmen wie beispielsweise die Höhenpass-Akademie. Dort profitieren die Teilnehmer vom Fachwissen erfahrener Experten und erlernen alle notwendigen Fähigkeiten, um Arbeiten in der Höhe oder Tiefe sicher und professionell auszuführen.


Voraussetzungen zur Ausbildung

Teilnehmende müssen mindestens 18 Jahre alt sein und eine arbeitsmedizinische G41-Untersuchung absolvieren, die ihre körperliche Eignung für Tätigkeiten mit Absturzrisiko bestätigt. Zusätzlich ist eine abgeschlossene Ersthelfer-Ausbildung erforderlich. Neben diesen formalen Voraussetzungen ist auch die persönliche Eignung entscheidend. Industriekletterer sollten beispielsweise eine ausgeprägte Körperbeherrschung sowie Schwindelfreiheit mitbringen, um sicher und effizient in der Höhe arbeiten zu können.

Die Ausbildungsstrukturen der Zertifizierungsorganisationen Fisat und Irata weisen zudem Unterschiede auf: Während das Fisat-Level-1-Training den Schwerpunkt auf vertikale Bewegungen legt, umfasst das Irata-Level-1-Training zusätzlich horizontale Seiltechniken. Je nach angestrebtem Tätigkeitsbereich sollten angehende Industriekletterer die für ihre Anforderungen passende Zertifizierung wählen. Neben der Vermittlung theoretischer Grundlagen zu Normen, Unfallverhütung und Materialkunde liegt der Schwerpunkt der Ausbildung auf praktischen Übungen. Dazu gehören das wiederholte Einüben von Seil- und Knotentechniken, der sichere Aufstieg sowie das kontrollierte Abseilen, bis alle Abläufe routiniert beherrscht werden.

Fortbildungen sind unerlässlich

Um dauerhaft als Industriekletterer tätig zu sein, sind regelmäßige Wiederholungskurse verpflichtend. Fisat verlangt eine jährliche Unterweisung, während Irata alle drei Jahre eine vollständige Rezertifizierung mit Prüfung vorschreibt. Auch beim Levelaufstieg gibt es Unterschiede: Irata fordert mindestens 1 000 Stunden dokumentierte Seilarbeit für den Aufstieg, während Fisat 250 Seiltage mit jeweils sechs Stunden voraussetzt, um von Level 2 in Level 3 aufzusteigen.

Eine weltweit einheitliche Organisation, die die Ausbildung von Industriekletterern verbindlich regelt, gibt es nicht. In Deutschland jedoch ist die Arbeit mit SZP durch die Technische Regel für Betriebssicherheit 2121 Teil 3 (TRBS 2121-3) gesetzlich festgelegt. Durch enge Zusammenarbeit verschiedener Arbeitskreise haben sich Fisat und Irata gegenseitig anerkannt. Dies ermöglicht eine länderübergreifende Vergleichbarkeit der Zertifizierungen. So dürfen beispielsweise Irata-Level-3-Absolventen ihre Arbeitsstunden im Fisat-Logbuch eintragen lassen und umgekehrt. Zudem ist eine direkte Konvertierung zwischen den beiden Systemen auf derselben Levelstufe möglich.

 

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