TÜV Rheinland AG Worauf es beim Hautschutz im Beruf ankommt

Hauterkrankungen sind in der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung die am häufigsten gemeldeten Erkrankungen bei Erwerbstätigen. Der Arbeitgeber ist daher verpflichtet, einen Hautschutzplan zu erstellen und auszuhängen, der auf die speziellen Belastungen am Arbeitsplatz abgestimmt ist, und geeigneten Hautschutz zur Verfügung zu stellen.

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: TÜV Rheinland

Ein Hautschutzplan beinhaltet die Bereiche Hautschutz, Hautreinigung und Hautpflege und ist häufig auch mit einem Hygieneplan kombiniert. Sieht der Hautschutzplan die Verwendung einer Hautschutzcreme vor, wird diese vor Arbeitsbeginn, nach den Pausen sowie nach dem Händewaschen auf die sauberen und trockenen Hände aufgetragen. Sie schützt die Haut u. a. vor der Einwirkung von Arbeitsstoffen, Hauterweichung, Schmutz oder UV-Strahlung und erleichtert zudem die Hautreinigung. Aber Vorsicht: Ein Ersatz für Schutzhandschuhe ist sie nicht.

Schonende Reinigung ist die beste Reinigung

Bei der Händereinigung ist grundsätzlich zu beachten, dass jede Hautreinigung die Haut belastet. Die jeweils schonendste Hautreinigung, die gerade noch den Zweck erfüllt, ist deshalb die beste Wahl. Allerdings sollten die Hände nur dann gewaschen werden, wenn es notwendig ist, denn auch häufiges Waschen schadet der Haut. Um den Schutz vor Keimen zu gewährleisten, ist es oft ausreichend, die Hände zu desinfizieren. Werden die Hände gewaschen, sind gründliches Abtrocknen und das Eincremen mit einem passenden, möglichst duftstofffreien Pflegemittel wichtig.

Nach der Arbeit sorgt die Hautpflege dafür, dass sich die Haut erholen kann. Pflegecremes geben der Haut Fette und Feuchtigkeit und unterstützen ihre natürliche Barrierefunktion. »In den Unterweisungen und Schulungen zum Hautschutz zeigen wir, wie Hände richtig eingecremt werden«, so Dr. Wiete Schramm, Arbeitsmedizinerin bei TÜV Rheinland.


Handschuhe richtig verwenden

Handschuhe schützen vor Verschmutzungen, Verletzungen oder aggressiven Stoffen und tragen dazu bei, die Verbreitung von Krankheitserregern zu verringern. Welche Handschuhe verwendet werden, richtet sich nach der Tätigkeit und der benötigten Schutzwirkung. »Einmalhandschuhe sollten aufgrund der Allergiegefahr nach Möglichkeit nicht aus Latex und auf jeden Fall puderfrei sein. Aber auch die Tragedauer spielt eine Rolle. Es gilt immer: so kurz wie möglich. Werden flüssigkeitsdichte Handschuhe über Stunden getragen, kann es sinnvoll sein, Baumwollhandschuhe darunter anzuziehen, die den Schweiß aufsaugen«, rät die Expertin.

Die Füße nicht vergessen

Auf dem Bau und im Handwerk leisten die Füße Schwerstarbeit. Über Stunden werden Sicherheits- oder Arbeitsschuhe getragen. Wichtig ist, die Beschwerden zu behandeln und Vorbeugemaßnahmen zu beachten. Dazu gehört, dass die Schuhe bequem passen müssen. Sie dürfen nicht drücken oder reiben. Zur Prävention sollten Arbeitsschuhe und die Innensohlen regelmäßig gelüftet und innen gereinigt oder desinfiziert werden. Zwei Paar Arbeitsschuhe ermöglichen es, dass die Schuhe innen gut trocknen. »Eine gesunde Haut an Händen und Füßen trägt dazu bei, Fehlzeiten zu reduzieren und Erkrankungen der Haut vorzubeugen. Denn im schlimmsten Fall können Hauterkrankungen dazu führen, dass die Tätigkeit nicht mehr ausgeübt werden kann«, weiß Schramm.

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