Hohe Temperaturen sind vor allem für Beschäftigte, die im Freien einer anstrengenden körperlichen Arbeit nachgehen oder schwere Schutzkleidung tragen müssen, eine große Belastung. Sie können zu Sicherheitsrisiken führen, beispielsweise durch verschwitzte Hände, verminderte Konzentration oder beschlagene Brillengläser. »Eine Aktualisierung der Gefährdungsbeurteilung hilft dabei, neue Gefährdungen durch Hitze oder andere Folgen des Klimawandels am Arbeitsplatz zu erkennen und entsprechende Maßnahmen abzuleiten«, so Dr. Ludwig Brands, Experte für Arbeitssicherheit bei TÜV Rheinland.
Aber nicht nur die hohen Tagestemperaturen können sich negativ auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten auswirken. Tropische Nächte mit Temperaturen ab 20 °C können den Schlaf beeinträchtigen und zu Müdigkeit und Konzentrationsmangel am Tag führen. Das kann sich besonders stark bei Menschen mit Schichtarbeit auswirken, da hier die Aktivitäts- und Ruhezeiten zusätzlich verschoben sind.
Sonne tut nicht immer gut
Bei Arbeiten im Freien stellt auch die UV-Belastung eine Gefährdung für die Augen und die Haut dar. »Für Beschäftigte, die den ganzen Tag im Freien sind, beispielsweise im Gartenbau, Baugewerbe, Dachdeckerhandwerk oder der Landwirtschaft, sind zum Schutz vor Hitzeerschöpfung und Hitzschlag technische und organisatorische Arbeitsschutzmaßnahmen wie Schaffung von Schatten am Einsatzort der Beschäftigten, Pausen, auch häufigere Kurzpausen, und ausreichendes Trinken wichtig. In Unternehmen mit Gleitzeitregelung kann es auch sinnvoll sein, die Arbeitszeit vorzuverlegen«, rät Dr. Wiete Schramm, Arbeitsmedizinerin bei TÜV Rheinland.
Um Hautkrebs vorzubeugen, ist Sonnenschutz unerlässlich, z.B. durch Sonnencreme und Schutzkleidung inklusive Kopfbedeckung und Sonnenbrille. Für Beschäftigte, die Tätigkeiten im Freien mit intensiver Belastung durch natürliche UV-Strahlung von regelmäßig einer Stunde oder mehr ausführen, muss der Arbeitgeber in regelmäßigen Abständen eine arbeitsmedizinische Vorsorge anbieten. Im Gespräch mit dem Betriebsarzt erhalten die Beschäftigten Informationen und Tipps, die auf ihre individuelle Arbeitssituation abgestimmt sind.
Durch den Klimawandel kommt es jedoch nicht nur zu einer stärkeren Sonneneinstrahlung — auch Extremwetterereignisse nehmen zu. Diese müssen bei der Planung von Baumaßnahmen stärker berücksichtigt werden, um beispielsweise herumfliegenden Gegenständen und rutschigen, unpassierbaren Wegen vorzubeugen.