Böcker: Transportbühne mit optimaler Gebäudeanbindung

UBM Deutschland und die Paulus Immobiliengruppe realisieren derzeit die Zentrale der Frankfurter Allgemeinen Zeitung im Frankfurter Europaviertel. Das rund 60 m hohe Bürohochaus in H-Form besteht aus zwei schlanken Baukörpern, deren obere Hälften gedreht und gegeneinander verschoben sind. Zum Einsatz kommen hierbei Lösungen von Böcker, die den Bau durch Aufzüge und Bühnen einfacher aber auch sicherer machen sollen.

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Der Baustart des architektonisch eindrucksvollen Großprojekts erfolgte Anfang 2019, die Fertigstellung ist für das dritte Quartal 2022 geplant. Mit zunehmendem Baufortschritt wurden im Rahmen der Baustelleneinrichtung am Rohbau zwei Zahnstangenaufzüge der Böcker Maschinenwerke GmbH installiert, die zusammen mit dem Gebäude in die Höhe wuchsen. Für den Personentransport kommt während der Baumaßnahmen eine Böcker »LX 2040«-Bühne im Zwillingsbetrieb mit zwei Fahrkörben an einem Mast zum Einsatz. In den 4,10 x 1,40 m großen Kabinen fahren bis zu sieben Personen in die 18 Stockwerke und auf das Dach des Gebäudes. Dabei ermöglicht der frequenzgesteuerte Antrieb Fördergeschwindigkeiten bis 40 m/min, sodass die Bauarbeiter zügig ihren Standort wechseln können.

Weitere Aufzüge

Den Materialtransport auf der Baustelle übernimmt ein weiterer Bauaufzug, der Böcker »LX 4024« mit einer geräumigen Kabinengröße von 5,10 x 2,90 m. Die Bühne fährt am Doppelmast und befördert bis zu 4 t Material mit einer Auffahrt nach oben. Mit einer Fördergeschwindigkeit von 24 m/min gelangen große Fassadenelemente und sämtliches Material der einzelnen Gewerke für den Innenausbau in die Etagen. Die hohe Tragfähigkeit der Bühne ist eine wichtige Voraussetzung für das Projekt, da neben den Baumaterialien auch ein 3 850 kg schwerer Minikran von Ebene zu Ebene transportiert werden muss. Auf den Zwischendecken stehend, seilt dieser Kran die Fassadenelemente in die unter ihm liegende Etage ab, wo sie anschließend installiert werden.


Die »LX«-Transportbühnen sind in Frankfurt als Durchladebühne ausgelegt. Ihre Förderhöhe beträgt am Neubau rund 65 m, realisierbar sind in anderen Projekten sogar Höhen bis zu 200 m. Die stabilen 4-Rohr Quadrat-Stahl-Masten ermöglichen hohe Verankerungsabstände von bis zu 25 m, sodass während des Aufbaus viel Montagezeit eingespart wird. Spezielle Verankerungen mit Verlängerungen überbrücken den großen Abstand der Aufzüge zum Gebäude.

Versatz überbrückt

Eine besondere Herausforderung bei der Installation der Transportbühnen lag in der außergewöhnlichen Architektur des Bürokomplexes und dem Versatz in der Mitte des Bauwerks. Um den variierenden Abstand zwischen den Aufzügen und dem Gebäude auszugleichen, konstruierte Böcker spezielle Ladestellendecks an jeder der 18 Etagen. Auf die Installation eines zusätzlichen Modul-Gerüsts, das den Versatz kompensiert, konnte somit verzichtet werden.

Die Ladestellendecks des »LX 4024« ragen am unteren Gebäudeteil einen Meter, im oberen Gebäudeteil dagegen nur 30 cm über die Etagendecke hinaus. Sie bestehen aus zwei Stahlgeländern, einem Trägersystem und dem Gerüstbohlenbelag aus Holz. Über Richtstreben sind die Decks an den Zwischendecken verankert. Derart stabil ausgelegt, tragen die Ladestellendecks eine Last von bis zu vier Tonnen und sind so optimal auf die Nutzlast des Aufzugs abgestimmt. Je nach Projekt sind sogar Konstruktionen möglich, die einen Abstand von bis zu zwei Metern zwischen Aufzug und Deckenkante überbrücken.

Stabile Laderampen

Die drei Aufzugskabinen am Frankfurter Neubau sind mit Laderampen ausgestattet, die höchsten Belastungen standhalten. Für eine ebenerdige Be- und Entladung über die Rampen ist der Grundrahmen der Aufzüge in der Grube platziert. Die Bedienung der Bühnen erfolgt auf dieser Baustelle über einen festen Bühnenführer. Wahlweise sind die »LX«-Aufzüge auch mit Rufsteuerung an den jeweiligen Etagen und Böcker Web-Key-Zugangssystem erhältlich, das über Kartensteuerung den Zugang regelt und die Nutzungszeiten genau erfasst.   J

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