Das Flachdach wird aufwendig erneuert: Die nach oben hin abgeschrägte Kupferfassade wird dabei entfernt, der Ortgang verlängert und mit einer neuen Attika versehen. Die nur dreimonatige Bauphase findet bei laufendem Produktionsbetrieb statt. Über die Anforderung hinaus, dass Nässe und Staub nicht in das Gebäudeinnere dringen dürfen, hat insbesondere auch die Arbeitssicherheit bei Adelholzener einen hohen Stellenwert.
Sichere Gerüstmontage
Der regional ansässige Gerüstbaubetrieb Sentesch errichtete hierfür ein 14 m hohes Arbeits- und Schutzgerüst, um an der 50 m langen Stirn- und den beiden 66 m langen Gebäudelängsseiten die Sanierungsarbeiten ab 8 m Höhe fachgerecht ausführen zu können. Gerüstbaumeister Stefan Sentesch und sein Team verwendeten hierfür erstmalig das »Peri Up«-Fassadengerüst. Das Thema Sicherheit ist bei diesem Gerüst quasi integriert – ohne zeitlichen Mehraufwand, denn durch vorlaufende Geländermontage waren die Gerüstbauer beim Betreten der nächsten Gerüstlage bereits gesichert. Zusammen mit dem Easy-Stiel wurde gleich auch das Geländer nach oben gebracht. Selbst der Treppenaufgang und, wo notwendig, die Gerüstinnenseiten ließen sich mittels vorlaufenden Geländers gefahrlos von unten aus gesicherter Position montieren.
Hohe Flexibilität
Ein weiteres Produktmerkmal beim Easy-Stiel ist der integrierte Gerüstknoten. Dieser macht das »Peri Up«-Fassadengerüst äußerst flexibel, auch für komplexe Fassadeneinrüstungen. In Siegsdorf konnten damit Rundbehälter und Gebäudevorsprünge berücksichtigt, also eine räumliche Anpassung mit Systembauteilen realisiert werden. Das einfache Einhängen von Horizontalriegeln in den Gerüstknoten ersparte aufwendige Rohr-Kupplungsmontagen bei den außen- und innenseitigen Verbreiterungen und Anbauten. Beispielsweise ließen sich außen liegende Treppenaufgänge direkt, also nahezu kupplungsfrei anschließen. Auch ein nahtloser Übergang von Easy- auf Flex-Bauteile, beispielsweise für die Schutzdachausbildung im Zugangsbereich zur Halle und als vorgelagerte Absetzbühne, war dadurch möglich. Das ist nicht nur montagefreundlich, dadurch ließen sich auch die Belagflächen weitestgehend stolperfrei ausbilden – für sicheres Arbeiten bei der späteren Gerüstnutzung.
Konsole an Konsole
Am Gerüstknoten des Easy-Stiels wurden in der obersten Lage auch die Gerüstkonsolen angebracht. Die umlaufend schräge Attikaausbildung aus Kupfer erforderte hierbei eine innenseitige, temporäre Verbreiterung um 1 m. Das Sentesch-Team reihte hierfür 67-cm-Konsolen und 33-cm-Auflagen zu Doppelkonsolen direkt aneinander. Selbst bei Außenecken in Kombination mit den Konsolverbreiterungen konnte die oberste Gerüstlage komplett mit Systembelägen sicher ausgebildet werden, also auch hier ohne jeglichen Belagspalt und Bohlenüberwurf.
Bereits frühzeitig machten sich Stefan Sentesch und sein Gerüstbauteam mit dem «Peri Up«-System vertraut: Im Weißenhorner Peri-Fortbildungszentrum wurden die entsprechenden Grundlagen in Theorie und Praxis vermittelt. Zudem begleitete der Peri-Fachberater die Gerüstmontage in Siegsdorf, um das Team bei dessen Erstanwendung kompetent vor Ort zu unterstützen. Trotz vorbereitender Gerüstplanung konnten Fragen bei der Umsetzung sofort geklärt und wertvolle Tipps vermittelt werden.