Um sicheres Arbeiten im Winter auf Baustellen zu gewährleisten, sollte der Blick des Bauunternehmers in erster Linie auf die Arbeitsstätte an sich gerichtet sein. Zugefrorene Wege, verschneite Arbeitsbereiche oder unzureichende Absicherungen stellen eine unzumutbare Situation für die Beschäftigten dar – sie sind schlichtweg nicht dazu in der Lage, sicher zu arbeiten. Ein Blick auf die Vorgaben, Richtlinien und die Gefährdungsbeurteilung macht schnell deutlich, dass unzureichende Maßnahmen den Betrieb schnell lahmlegen können.
»Winterfit« machen
Gleich zu Arbeitsbeginn sollten grundlegende Aufgaben abgearbeitet werden: Zum einen sollten die Lauf- und Verkehrswege überprüft und ggf. von Schnee, Schmutz und Eis befreit werden, um die Rutschgefahr zu reduzieren. Gleiches gilt im Übrigen auch für alle vorhandenen Beleuchtungen. Damit nicht in Dunkelheit gearbeitet werden muss, sollten die Leuchten ebenfalls überprüft und im Bedarfsfall gesäubert werden. Zu überprüfen gilt allerdings auch, ob den Mitarbeitern Pausenräume zur Verfügung stehen, die beheizbar sind – etwa Bauwagen oder Baucontainer. Selbiges gilt auch für die Toilettenräume: Dort muss laut Vorgaben ausreichend Platz vorhanden sein, um die notwendige Wetterschutzkleidung ablegen zu können – auf kleinen Baustellen mit maximal zehn Personen reicht laut Vorgabe eine mobile, anschlussfreie Toilettenkabine aus, die aber dennoch möglichst beheizbar und mit einer Handwaschgelegenheit ausgerüstet ist.
Absturzgefahr am Bau
Geht es um Glätte oder eine rutschige Bauteiloberfläche versteht die BG Bau beispielsweise keinen Spaß mehr: Noch vor Arbeitsbeginn müssen der Schnee entfernt und gegebenenfalls weitere Absturzsicherungen angebracht werden. Hierfür, so die BG Bau, sollte der Bauunternehmer durchaus genügend Zeit einplanen. Und diese Vorgabe gibt es aus gutem Grund. Nicht durchsturzsichere Bauteile, etwa Lichtbänder, sind bereits bei einer dünnen Schneebedeckung kaum bzw. gar nicht mehr zu erkennen.
Persönliche Ausrüstung
Sind alle Rahmenbedingungen auf der Baustelle selbst geschaffen, dreht sich im Anschluss daran alles um die persönliche Schutzausrüstung (PSA). Notwendig werden im Winter beispielsweise Sicherheitsschuhe der Klasse S3 mit stark profilierter und vor allem rutschhemmender Sohle. Ebenso rät die BG Bau in diesem Zusammenhang zu einer größeren Schuhgröße, damit dicke Socken die Füße nicht zu sehr einengen. Bei Kälte darf im Übrigen auch nicht der Bauhelm vergessen werden: Für den Einsatz im Winter kann auf Schutzhelme mit speziellen, für diesen Zweck zugelassenen, Styroporschalen zurück gegriffen werden – sie werden gern auch als »Winteriglu« bezeichnet. Ebenso muss der Körper vor Wind und Wetter geschützt sein. Ausreichende Wetterschutzkleidung ist hier das A und O, um Nässe aber auch Kälte effektiv fernhalten zu können. Geraten wird außerdem zu ausreichender Unterbekleidung mit hochschließbarem Kragen sowie Winterschutzhandschuhe.