Rädlinger: Sicherheitseinrichtung für hydraulische Schnellwechsler

Bereits im vergangenen Jahr im Oktober wurde ein neues EU-Amtsblatt veröffentlicht – mit schweren Auswirkungen auf die Branche der Baumaschinenausrüstung: Ab diesem Zeitpunkt, ohne Übergangsfrist, war das Inverkehrbringen von hydraulischen Schnellwechslern ohne Sicherungseinrichtung untersagt. Hintergrund für die neue Regelung war eine Häufung von Unfällen, deren Ursache eine fehlerhafte Verriegelung war. Die Rädlinger Maschinen- und Stahlbau GmbH erklärt, wie sie diese überraschende Herausforderung gemeistert hat.

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Auf die neuen Anforderungen hatte Rädlinger »mit einer Menge Konstruktionsleistung« reagiert. Insbesondere, so das Unternehmen, habe man die Aufgabe gehab,t eine Lösung zu finden, die nicht nur die Anforderung erfüllt, sondern auch an den bereits produzierten Schnellwechslern, die nicht mehr verkauft werden durften, nachgerüstet werden konnte. Das neue EU-Amtsblatt zum Inverkehrbringen von hydraulischen Schnellwechslern ohne Sicherungseinrichtung geht letztlich mit der Tatsache einher, dass teils schwerwiegende Unfälle verhindert werden sollen. Jeder, der tagtäglich den Umgang mit schwerem Gerät und somit auch mit Schnellwechslern gewohnt ist, weiß, dass grundsätzlich ein hohes Maß an Sicherheit gewährleistet sein sollte.

Für alle gewohnten Trägergeräte einsetzbar

Matthias Mißlinger, Experte aus der Konstruktionsabteilung bei Rädlinger: »Wir haben einen mechanischen, starren Haken angebracht: Aufgrund seiner speziell definierten Geometrie erfüllt er die neue Anforderung und kann an allen gewohnten Trägergeräten eingesetzt werden. Unsere hydraulischen Schnellwechsler kommen also für den Geräteführer wie gewohnt zum Einsatz – nur das Wechseln von Anbaugeräten ist etwas anders geworden.«


Die Vorteile einer starren Form des Fanghakens

Michael Wittmann, ebenfalls Teil des Konstruktionsteams bei Rädlinger, erklärt, dass die Lösung unabhängig sei vom Hydraulikkreislauf. Zum anderen sei sie wenig ausfallanfällig, da sie vollständig ohne bewegliche Teile auskomme. »Und aus unserer Sicht ist sie natürlich ideal, da wir bereits produzierte Schnellwechsler nachrüsten können.« Da sich die verschiedenen Trägergeräte stark voneinander unterscheiden, war die Entwicklungsarbeit seitens Rädlinger umfangreich, bestätigt Simon Laumer bei Rädlinger: »Da steckt viel Arbeit drin. Begonnen haben wir mit einem Haken für einen ›HS 03‹ und ein einzelnes Trägergerät. Dann wurde diese Version für andere Trägergeräte angepasst. Im nächsten Schritt wurde der Haken auf die anderen Schnellwechsler-Größen skaliert und wieder angepasst – das alles selbstverständlich digital.« Am Ende habe man bei Rädlinger eine Geometrie gefunden, die die Sicherheitsvorgabe erfülle, ohne Einschränkungen im Einsatz zu verursachen.

Grundsätzlich empfiehlt Matthias Mißlinger den Anwendern dieser Rädlinger-Lösung: »Der Haken ist für den Fall eines Fehlers, egal ob hydraulisch, mechanisch oder menschlich, da, um Schlimmes zu verhindern. Im Arbeitseinsatz darf er nicht verwendet werden, denn er ist kein Lasthaken.«   J

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