Bollé Safety EMEA Innovative Technologien für den Schutz der Augen

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Bollé Safety EMEA
Von: Jessy von Berg

Die Gefahr für die Augen wird in vielen Arbeitsbereichen unterschätzt. Dabei passieren gerade auf Baustellen nach Angaben  der Berufsgenossenschaft für Bauwirtschaft (BG Bau) jährlich Tausende Augenverletzungen. Ein Risiko stellen dabei nicht nur Fremdkörper wie Splitter dar. Auch Funken oder zu starke UV-Strahlung können die Augen nachhaltig schädigen. Gefährlich sind auch chemische Stoffe wie Reinigungsmittel, die mitunter zu Verätzungen der Hornhaut führen können. Dementsprechend wichtig ist es, die Augen vor diesen äußeren Einflüssen zu schützen und das Risiko für Verletzungen so gering wie möglich zu halten. Bollé Safety, Spezialist für Sicherheits- und Schutzbrillen, setzt für seine Produkte auf innovative Technologien. Im Interview mit der bauSICHERHEIT-Redaktion erläuterte Anne-Sophie François, Vice President of Brand Bollé Safety, unter anderem, was es mit den unterschiedlichen Linsentechnologien auf sich hat und wie diese zu einem effektiven Augenschutz beitragen können.

bauSICHERHEIT: Bereits 1950 hat Bollé ­Safety die ersten Sicherheits- und Schutzbrillen für den industriellen Schutz auf den Markt gebracht. Seitdem haben sich sowohl das Produktportfolio als auch die eingesetzten Technologien stetig weiterentwickelt. Können Sie erläutern, welche Linsentechnologien bei Bollé Safety zum Einsatz kommen?

Anne-Sophie François: Wir nutzen im Wesentlichen drei verschiedene Linsentechnologien. Zum einen setzen wir auf »Platinum«, die Schutz gegen Beschlagen und Verkratzen bietet und sich daher optimal für den Einsatz in anspruchsvollen Umgebungen eignet. Zum anderen bieten wir auch Schutzbrillen mit »ProBlu« an. Dabei handelt es sich um eine Blue-Blocker-Technologie, die das Auge vor Beeinträchtigungen durch blaues Licht schützen soll. Und mit der »CSP«-Linsenfiltertechnologie geben wir unseren Kunden eine Auswahl an verschiedenen Tönungen und Technologien.

bauSICHERHEIT: Bitte geben Sie unseren Lesern doch einen kurzen Einblick in die Vorteile der jeweiligen Linsentechnologien.

 

Anne-Sophie François Vice President of Brand Bollé Safety

Anne-Sophie François Vice PresidentRund 30 Prozent der Nutzer tragen  ihre Schutzbrillen nicht, weil sie nicht  an ihr Sehvermögen angepasst  oder unbequem sind.  Mit dem »Excellence Prescription Program« wollen wir  die Bereitstellung  von verschreibungspflichtigem Augenschutz erleichtern. of Brand Bollé Safety

Anne-Sophie François: Luftfeuchtigkeit, Temperaturschwankungen oder auch das Tragen einer Maske können zur Bildung von Beschlag innerhalb oder außerhalb der Gläser führen. Gleichzeitig kann die tägliche Einwirkung potenziell schädlicher Praktiken wie das Reinigen der Brillengläser mit der Kleidung des Trägers oder das Ablegen der Gläser mit dem Gesicht nach unten auf einer schmutzigen Oberfläche zu Mikrokratzern auf den Gläsern führen. All diese Ursachen vermindern die Sicht des Benutzers; eine Situation, die mitverantwortlich dafür ist, dass 90 Prozent der Augenverletzungen hätten verhindert werden können, wenn der richtige Schutz getragen worden wäre. Die mit hydrophilen Eigenschaften ausgestattete »Platinum«-Technologie nutzt die natürliche Feuchtigkeit der Umgebung und der Körperabgase, um einen homogenen, farblosen und hauchdünnen Wasserfilm auf der Glasoberfläche zu erzeugen, der wie ein Tropfenabweiser wirkt und eine lang anhaltende Antibeschlagwirkung und damit optimale Klarheit, Zuverlässigkeit und Komfort gewährleisten kann.

Mit dem »Excellence Prescription Program« soll die Bereitstellung von verschreibungspflichtigem Augenschutz für Unternehmen erleichtert werden. Hier stehen mehr als 25 Fassungen mit Basiskurven von vier bis acht und Sehstärken von -10 bis +10 Dioptrien zur Verfügung.

bauSICHERHEIT: Und was genau hat es mit »CPS« auf sich?

Anne-Sophie François: »CPS« steht für »Comfort Sense Perception« und meint ein umfassendes Angebot an Glastönungen und Filtertechnologien. Die »CPS«-Gläser wurden entwickelt, um über den Schutz hinaus auch die Sicht und damit die Präzision bei der Arbeit zu verbessern. Arbeiter in sehr unterschiedlichen Umgebungen, von Fabriken mit LED-Beleuchtung bis hin zu Arbeiten im Freien in der prallen Sonne, können im Laufe des Tages einer Vielzahl von Gefahren ausgesetzt sein. Risikoreiche Tätigkeiten wie Schweißen, Bergbau, Elektroarbeiten und Bohren erfordern visuelle Präzision und gleichzeitig den Schutz der Augen. Die Arbeit bei schwachem Licht, LED-Beleuchtung oder in der prallen Sonne erfordert eine Brille, die die Augen entlastet und UV-Strahlen filtert. Für die Baubranche eignen sich zum Beispiel die »Smoke«-Gläser, die bis zu 99,99 Prozent der UVA- und UVB-Strahlen herausfiltern können. »Quartz« dient der Verbesserung der Tiefenwahrnehmung und des Kontrasts bei schlechten Lichtverhältnissen. Die »Bronze«-Tönung verbessert die Sicht bei geringer Helligkeit, zum Beispiel im Bergbau oder bei Arbeiten im Freien. Sie absorbiert außerdem mehr als 75 Prozent des blauen Lichts und erhöht so den visuellen Kontrast, was gleichzeitig für mehr Genauigkeit und Sicherheit sorgt.

bauSICHERHEIT: Bollé Safety bietet aber auch die »ProBlu«-Technologie zum Schutz gegen blaues Licht an. Wo liegen die Unterschiede zu den eben angesprochenen »Bronze«-Gläsern?

Anne-Sophie François: Seien es nun Computer, Laptops, Handys, Fernsehgeräte oder andere Bildschirme – wir verwenden weltweit zunehmend digitale Geräte mit LED-Technologien, die große Mengen an blauem Licht enthalten. Das stellt ein großes Problem für die Sehkraft dar, weil künstliches blaues Licht eine höhere Energieladung hat und damit schädlicher ist als beispielsweise natürliches blaues Licht. Im Durchschnitt verbringen Menschen mehr als acht Stunden pro Tag vor einem Bildschirm. Da es nicht immer möglich ist, die Bildschirmzeit zu reduzieren, war unser Ziel, eine Verringerung der Blaulichtexposition möglich zu machen. Bollé Safety hat daher die Blaulichtfiltertechnologie »ProBlu« entwickelt, die in Plano-, Lese- und Korrektionsgläsern erhältlich ist. »ProBlu« wird dabei in die Masse der Polycarbonatgläser eingebettet, um eine längere Lebensdauer des Produkts zu gewährleisten. Wir bieten aber nicht nur PSA mit dieser Technologie an. Zum Portfolio gehören auch Schutzbrillen, die an unterschiedliche Bedürfnisse angepasst sind.

bauSICHERHEIT: Was hat es mit dem ­»Excellence Prescription Program« auf sich? Welche Varianten an Schutzbrillen mit dieser Lösung gibt es?

Anne-Sophie François: Unternehmen sind grundsätzlich verpflichtet, ihren Mitarbeitern bei risikoreichen Tätigkeiten Schutzbrillen zur Verfügung zu stellen. Allerdings bieten nur wenige an die Sehkraft angepasste Korrekturbrillen an. Rund 30 Prozent der Nutzer tragen ihre Schutzbrillen nicht, entweder weil sie nicht an ihr Sehvermögen angepasst oder unbequem sind. Mit dem »Excellence Prescription Program« wollen wir die Bereitstellung von verschreibungspflichtigem Augenschutz erleichtern. Mit nur wenigen Klicks können Arbeitgeber so den passenden Schutz für ihre Mitarbeiter finden. Bollé Safety bietet im Rahmen des Programms mehr als 25 Fassungen mit Basiskurven von vier bis acht und Sehstärken von -10 bis +10 Dioptrien an.


bauSICHERHEIT: Wie darf man sich den Ablauf hier vorstellen?

Anne-Sophie François: Die Prozesse laufen step by step über eine automatisierte neue Plattform ab, um die Nutzerfreundlichkeit zu erhöhen. Mithilfe der Experten von Bollé Safety oder des Händlers wählt das Unternehmen die Rahmen aus, die freigegeben werden sollen. Anschließend geht der Mitarbeiter mit seinem vom Webshop generierten Rezeptformular zu einem Optiker, der Teil des Programms bzw. des Netzwerks ist, und wählt dort einen Rahmen aus dem vom Arbeitgeber freigegebenen Sortiment aus. Der Optiker gibt dann die Bestellung im Webshop ein. Er ist auch die einzige Person, die berechtigt ist, die medizinischen Daten des Mitarbeiters in diesem Zusammenhang zu verarbeiten. Nach der Herstellung der Brille geht diese zurück an den Optiker, der sie schlussendlich an den Mitarbeiter herausgibt.

bauSICHERHEIT: Nachhaltigkeit und ressourcenschonende Produktionsketten ­rücken zunehmend in den Fokus vieler Unternehmen. Auch Bollé Safety verfolgt mit dem »Go Green«-Plan eine durchdachte Nachhaltigkeitsstrategie. Können Sie zusammenfassen, welche speziellen Maßnahmen Bollé Safety in diesem Zusammenhang bereits ergriffen hat und welche für die Zukunft noch geplant sind?

Anne-Sophie François: Für Bollé Safety steht außer Frage, dass wir uns am Schutz des Planeten beteiligen wollen. Seit 2021 sind wir mit dem Start unseres »Go Green«-Plans einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gegangen. 2022 veröffentlichte Bollé ­Safety dann als eines der ersten Unternehmen seinen CO2-Fußabdruck und im März dieses Jahres schließlich seinen ersten CSR-Bericht. In diesem Zusammenhang hat Bollé ­Safety beispielsweise das Verpackungskonzept überarbeitet: Bis 2024 sollen 95 Prozent der Verpackungen umweltfreundlich sein. Zudem arbeiten wir stets daran, unsere Lieferketten so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Daher sind wir auch Mitglied des Sedex-Netzwerkes, das sich die Stärkung verantwortungsvoller Lieferketten zum Ziel gesetzt hat. Wir streben zudem an, bis 2024 die internationale B-Corp-Zertifizierung zu erreichen und die CO2-Emissionen unserer Produkte bis 2027 um 35 Prozent zu reduzieren.

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