Absturzsicherungen für Stadiondächer bei der Planung berücksichtigt

Stadiondächer und Tribünen von Wettkampfarenen dienen heute längst nicht mehr nur dem reinen Wetterschutz. Spätestens seitdem Deutschland Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft im Jahre 2006 war, erfuhren viele bereits zum Beginn des 20. Jahrhunderts erbauten Großkampfbahnen eine Renovierung oder Erweiterung. Ein ­Highlight bilden dabei komplexe, energieeffizient konzipierte Dachtragwerke, die den Stadionbesuch zu einem besonderen Erlebnis werden lassen. Aber sie bringen auch einen regelmäßigen Aufwand an Wartung und Instandhaltung für den Betreiber mit sich. Um sicher in der Höhe arbeiten zu können, hat ST Quadrat Fall Protection das horizontale Edelstahlseilsystem »Lux-top FSE 2003« für verschiedene Befestigungsuntergründe entwickelt.

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Dächer von Wettkampfarenen und moderne, ausladende Tribünenüberdachungen sind inzwischen herausragende technische Ingenieurwerke, die immer aufwendiger beplankt werden. Mal abgesehen von den üblichen Komponenten zur Entwässerung und Belüftung, reihen sich Aufbauten für Beleuchtungskörper, Module zur regenerativen Energienutzung, Klimaanlagen und Installationen für Event-Technik und Werbebanner in die Dachfläche ein. Diese Installationen müssen zur Erfüllung regelmäßiger Wartungs- und Instandhaltungsaufgaben ungehindert inspiziert und sicher begangen werden können. Für den Personenkreis, der dort oben seinen temporären Arbeitsplatz hat, werden moderne Dachkonstruktionen von Wettkampf­arenen deshalb mit entsprechenden Absturzsicherungssystemen ausgestattet, die einen sicheren Aufenthalt in höher gelegenen Ebenen bieten. Auf flach geneigten Untergründen kommen mittlerweile überwiegend Seilanlagen zum Einsatz. Moderne und komfortable Systeme, wie das horizontale Edelstahlseilsystem »Lux-top FSE 2003« von ST Quadrat Fall Protection bieten Qualität und Sicherheit für verschiedene Befestigungsuntergründe. Hierbei handelt es sich um eine überfahrbar oder nicht-überfahrbar konstruierte Edelstahlseilanlage mit beweglicher Führung, die mit verschiedenen »Lux-top«-Anschlagpunkten als Seil-Haltepunkte kombiniert werden kann. Alle Anschlageinrichtungen sind so konzipiert, dass eine Installation des Seilsystems im flachgeneigten Dach oder bei Bedarf auch auf einem Steildach entlang des Firstes möglich ist. Entscheidend ist hierbei aber nicht die Anzahl der Anschlagpunkte (ASP), sondern deren sinnvolle Planung und Anordnung mit Einplanung von entsprechenden Wartungswegen.

Verschiedene Sportarenen
Nachfolgend sollen einige Sportarenen vorgestellt werden, bei denen bereits vorausschauend in der Planungsphase die Absturzsicherung auf den Dächern berücksichtigt und wirtschaftlich sinnvoll umgesetzt wurde.

 

Nachhaltigkeit und Sicherheit in Regensburg
Regensburg beispielsweise setzt mit dem Bau seiner »Continental Arena« auch ein deutliches Zeichen in Sachen »Nachhaltigkeit und Sicherheit«. Mit seiner Außenhülle gehörte die Arena schon kurz nach ihrer Eröffnung 2015 zu den eindrucksvollsten Sportstätten Bayerns. Die von den Frankfurter Architekten AS & P Albert Speer & Partner entworfene Gebäudehülle, ist auch bei diesem Bau das prägende Gestaltungsmerkmal mit einer freien Form und oberflächenveredelten Stahlleichtbaumaterialien. Auffallend sind die Tribünendächer aus oberflächenbeschichteten Trapezprofilen in den Vereinsfarben Rot und Weiß. Um den Dienstleistern für Wartung und Instandsetzung einen sicheren Weg auf ihren Inspektionsgängen zu gewährleisten, rüstete der Bauherr die Dächer mit einem Personen­sicherungssystem aus. Es sorgt bei temporären Arbeitseinsätzen und bei Inspektions- und Wartungsarbeiten auf den überdachten Flächen des Stadions und der benachbarten Polizeiwache für den erforderlichen sicheren Rückhalt ohne die Nutzung zusätzlicher Gerüste. Zum Einsatz auf den verschiedenen Untergründen (Trapezprofil und Beton) kam das Edelstahlseilsystem »Lux-top FSE 2003« mit Anschlagpunkten zur Befestigung auf Betonbauteilen (ASP EV 2) sowie auf Trapezprofil (RVT).

 Neue Geschäftsstelle für TSG Hoffenheim
Die »Wirsol Rhein-Neckar-Arena« in Sininsheim_ Nach eingehendem Erfahrungsaustausch mit anderen Vereinen im In- und Ausland entschied die TSG Hoffenheim für den Bau eines hochmodernen Stadions im Herzen der Metropolregion. Im Zuge der Neubaumaßnahmen entstand neben dem Stadion auch ein hochmodernes und einmalig gelegenes Trainings- und Verwaltungszentrum »die neue Geschäftsstelle der TSG«. Das Stadion ist ausgelegt für ca. 30 000 Zuschauer. Die Tragkonstruktion des polygonal geformten Neubaus besteht aus einer mit Membranen bekleideten Stahlkonstruktion. Sie bildet das Dach der Arena, das »wie eine Wolke fast schwerelos über dem Baukörper zu schweben scheint«, so der Architekt Paul Niederberghaus (agn Ibbenbüren). Als Absturzsicherung wurde ein Seilsicherungssystem gewählt, das über die komplette Dachfläche führt. Der Hersteller belieferte seinerzeit den Stahlbauer Donges mit einer Seilanlage »Lux-top FSE 2003«, bestehend aus insgesamt 1 100 lfm Edelstahlseil und den für den Objektuntergrund erforderlichen Anschlagpunkten APS EV 4 (Stahl). Das Stadion ist inzwischen zur Marke der TSG Hoffenheim und zum Aushängeschild der gesamten Region geworden.

Tribünendächer wurden renoviert
Das Millerntor-Stadion in Hamburg ist die im Besitz des FC St. Pauli befindliche Spielstätte im Herzen Hamburgs und Austragungsort der Heimspiele der ersten und gelegentlich auch der zweiten Fußballmannschaft des Vereins. Im Laufe der Zeit wurde das Stadion einige Male umgebaut und von 2006 bis 2015 schrittweise erneuert. Im Zuge der veränderten Anforderungen an Wettkampfstätten wurden auch die Tribünendächer renoviert und mit einer Absturzsicherung für die Wartung und Instandhaltung der technischen Aufbauten ausgestattet. Gewählt wurde eine Kombination aus temporärem Führungsseil (MAS HA4) und 32 Stück »Lux-top RVT« zur Befestigung im Trapezprofil-Untergrund. Der Anschlagpunkt ist für Blechstärken ab 0,63 mm bauaufsichtlich zugelassen. Die Montage erfolgte mittels Nietverbindungen, die eine dauerhafte Dichtheit des Untergrundes gewährleisten. Es handelt sich hierbei um den bislang ersten und einzigen bauaufsichtlich zugelassenen Anschlagpunkt mit Nietverbindung am gesamten Markt.

 Nach der EM wurde rückgebaut
Das Wörtherseestadion Klagenfurt war einer von acht Austragungsorten der Fußball- Europameisterschaft (EM) 2008. Für dieses Highlight – das weltweit drittgrößte Sportereignis – wurde das Stadion auf 32 000 Plätze ausgelegt und modernisiert. Nach der EM erfolgte der Rückbau auf eine Basisgröße mit 12 000 Plätzen. Das ca. 13 000 m2 große, konisch ausgebildete Stadion-Flachdach wurde mit dem »RIB-Roof«-Metalldachsystem »Speed 500 Aluminium stucco dessiniert« eingedichtet. Mit den zum Teil konisch bombierten Profilbahnen beeindruckt die Dachhaut durch ihre signifikante Gestaltung. Architektonisch prägnant wird die Anlage durch die dynamische Überhöhung des Daches über der Ost­tribüne. Die auf dem gesamten Dach installierte Absturzsicherung besteht aus einer 750 m ­langen, umlaufenden »Lux-top FSE 2003«-Edelstahlseilanlage, durchdringungsfrei mit den Anschlagpunkten GDB-Z 500 auf den Aluminium-Stehfalzprofilen montiert.

Von jedem Punkt aus ein großartiger Überblick
Das Ion-Oblemenco-Stadion im rumänischen Craiova ist heute eine Mehrzweckarena. Seine äußere Form ist angelehnt an das so­genannte Brancusi-Ei, benannt nach dem französischen Bildhauer rumänischer Abstammung. Die freie Form der äußeren Gebäudehülle, ebenfalls nachempfunden aus »RIB-Roof«-Aluminium-Stehfalzprofilen, bietet einen dynamischen Übergang vom rechteckigen Feld zur elliptischen Außenschale. Umgeben von einer Betonkrone, erlauben die Tribünen von jedem Punkt aus einen großzügigen Überblick über das Stadion. Die Sportstätte wurde 2017 fertiggestellt und bietet Platz für ca. 30 900 Zuschauer. Die erforderliche Absturzsicherung auf der eiförmigen Gebäudehülle garantiert auch an dieser Wettkampfstätte ein »Lux-top FSE 2003«-Seilsicherungssystem, bestehend aus 600 lfm Seil, durchdringungsfrei mechanisch befestigt mit 80 Stück »LUX-top Falz-Plus Evolution«-Anschlagpunkten.

Renovierung der Haupttribüne
Das Sóstói Stadion ist ein Fußballstadion mit einer sechsspurigen Leichtathletikanlage in der ungarischen Stadt Székesfehérvár. Auf der Anlage trägt die Mannschaft des Fußballvereins Videoton FC ihre Heimspiele aus. Im November 2014 stellte der Fußballklub Pläne für den Umbau vor. Darin enthalten waren die Renovierung der Haupttribüne mit Platzneuordnung, Erweiterung des VIP-Bereichs sowie die Verglasung der Fassade, wie auch die Ergänzung von insgesamt drei Tribünen. Aus einer Multifunktionsarena wurde somit ein reines Fußballstadion mit einer Sitzplatzkapazität für ca. 14 250 Besucher. Die ausladenden Tribünendächer erhielten im Zuge der Umbaumaßnahmen für die Wartung und Instandhaltung eine Absturzsicherung, bestehend aus 1 500 lfm »Lux-top FSE 2003«-Edelstahlseilsystem und ca. 280 Stück »LUX-top RVT« für die Befestigung auf dem Trapezprofiluntergrund.
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