Die PollerMax-Geschäftsführer Andreas Rosery und Jürgen Weitkamp haben sich 2017 mit der Idee eines versenkbaren Pollersystems selbstständig gemacht, das deutlich schneller einbaubar sein soll als bisherige Systeme.
Die Poller werden direkt mit einem maßgeschneiderten Betonfundament angeliefert, wodurch langwieriges Gießen und Trocknen der Fundamente vor Ort entfällt. In weniger als sechs Stunden ist alles erledigt, inklusive Aushub und abschließender Erdverdichtungsarbeiten. Im Angebot sind Poller unterschiedlicher Größen, wobei das Modell PM-320 nach IWA 14-1 (technische Regeln für Fahrzeugrückhaltesysteme) zertifiziert ist und somit die höchsten Sicherheitsanforderungen zum Schutz öffentlicher Räume erfüllt. Dieser Poller muss einem Anprall von 7,2 t bei 80 km/h standhalten.
Mikropfähle TITAN erhöhen Standfestigkeit
Auf der Suche nach Möglichkeiten zur Erhöhung der Standfestigkeit des Poller-Blocks stießen die beiden Ingenieure über Internet-Recherche auf das Ischebeck-System Mikropfahl TITAN. »Wir waren sofort überzeugt davon, dass dies die Lösung für die maximale Widerstandskraft ist«, so Rosery und Weitkamp.
Hauptbestandteil des Systems ist das Stahltragglied TITAN mit einer 3-in-1-Funktion. Das gerippte Stahlrohr aus Feinkornbaustahl dient zugleich als verlorene Bohrstange, Injektionsrohr und Bewehrungsstab.
Nach drehschlagendem Einbohren mit Zementsuspension und anschließendem Verpressen unter gleichzeitiger Rotation bildet sich ein fest mit dem anstehenden Boden verzahnter Verpresskörper aus, der das innen liegende Stahlrohr sicher vor Korrosion schützt. Und dies auch dauerhaft, wie die Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik bestätigt. Das Einbringungsverfahren für das System ist immer gleich, unabhängig von Bodenbeschaffenheit und Anwendungsfall. Die Mikropfähle TITAN können sowohl Druck-, Zug- als auch Wechsellasten abtragen und verfügen je nach Innen- und Außendurchmesser des Stahltraggliedes über eine charakteristische Tragfähigkeit von bis zu 2 500 kN.
Poller mit Mikropfählen TITAN hält Lkw-Anprall stand
Im Crashtest ist der Mikropfahl als Zugpfahl gefragt, der beim Anprall eines 7,2 t schweren Versuchs-Lkw Lasten von 2 000 kN aufnehmen und in den Boden abtragen muss. Wegen des kiesigen, locker sandigen und damit wenig tragfähigen Bodens auf dem ausgewählten Dekra-Gelände in Eggebek in Schleswig-Holstein fiel die Wahl auf TITAN-52/26-Mikropfähle, von denen jeweils zwei 19,5 Meter lange Pfähle je Poller eingebohrt wurden. Dass die Kombination aus Mikropfahl TITAN und PollerMax auch unter diesen schwierigen Bodenbedingungen ein »starkes Team« ist, hat der folgende Crashtest belegt. Der mit 80 km/h anprallende Lkw hat sich »völlig zerlegt«, der Poller steht unversehrt inmitten der Trümmer. Auch die Mikropfähle haben den Anprall schadlos überstanden, wie sich während des Rückbaus der Versuchsanordnung zeigte.J