Mitarbeiter, die in der Höhe arbeiten, müssen über das Wissen und die Fähigkeiten verfügen, Absturzgefahren zu erkennen, das von jeder branchenspezifischen Gefahr ausgehende Risiko zu bewerten und die Gefahr durch Präventiv- oder Schutzmaßnahmen im Griff zu haben.
Fahrlässigkeit als großes Risiko
Angesichts des zunehmenden Drucks, die Arbeit schneller zu erledigen, dürfen Unternehmen die Schulungsanforderungen nicht überstürzen, nur um den nächsten Auftrag schneller anzugehen oder um »die Pflicht abzuhaken«. Letztendlich kostet der kürzere Weg Unternehmen mehr als ihre anfänglichen Schulungsinvestitionen, da sie Mitarbeiter nachschulen oder zusätzliche vertragsgemäße Schulungen sicherstellen oder sogar Schadenersatz bei Vorfällen zahlen müssen.
»Abstriche zu machen zahlt sich unterm Strich nicht aus, gerade wenn es um die Sicherheit der Mitarbeiter geht«, sagt Frank Scheibe, Manager Training&Service Rescue@Heights DACH bei Honeywell Fall Protection. »Wichtig ist, dass entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen geschult wird, anstatt Schulungsmaßnahmen aus Bequemlichkeit zu verkürzen oder mit mangelnder Sorgfalt durchzuführen.«
Sicherheitstrainings vom Experten
Die Auswahl des richtigen Schulungspartners für die richtige Ausbildung ist nach Ansicht von Frank Scheibe entscheidend. »Professionelle Schulungsanbieter für Absturzprävention und -schutz müssen in der Lage sein, wesentliche Sicherheitstheorien, verhaltensbasierte Sicherheitsschulungen sowie konkrete Sicherheitsmaßnahmen am Bau zu vermitteln, damit die Mitarbeiter im Zweifelsfall eigenständig die richtigen Entscheidungen treffen können.« Viele Anbieter, so der Experte weiter, böten umfassende Sicherheitsschulungen und -dienstleistungen vor Ort oder in mehreren Schulungszentren an. Beengte Räume, Windenergie, Turm- und andere branchenspezifische Simulatoren seien gute Indikatoren für eine fortschrittliche Trainingseinrichtung.
Damit Schulungsteilnehmer während des Trainings mit den Produkten lernen und üben können, die sie an ihrem Arbeitsplatz täglich nutzen, könnten Teilnehmer laut Frank Scheibe ihre eigene Ausrüstung mitbringen. Eigenes Equipment müsse innerhalb von sechs Monaten vor dem Kurs nach BGG 906 geprüft worden sein. Wenn es nicht den allgemeinen Sicherheitsstandards entspräche, sei dieses nicht zulässig.
»Absturzsicherung hat einige komplexe technische Besonderheiten, umso kritischer ist daher eine sorgfältige Technik bei der Umsetzung der Sicherheitsmaßnahmen. Häufig ist die größte Erkenntnis der Schulungsteilnehmer, dass es weitaus mehr über Absturzsicherung zu wissen gibt, als man zunächst angenommen hatte«, ergänzt Frank Scheibe.
Unterschätzt: Pflege und Wartung
Vielen ist seiner Ansicht nach auch unbekannt, dass persönliche Absturzausrüstung besondere Anforderungen an die Lagerung und Pflege mit sich bringe. Daher sei die richtige Pflege und Wartung der Ausrüstung für Arbeiten in der Höhe ebenfalls ein Schulungsbereich. »Um eine angemessene Lebensdauer und hohe Leistung aufrechtzuerhalten, müssen Absturzsicherungsprodukte wie Verankerungsverbindungen, Körperabnutzung und Verbindungsvorrichtungen regelmäßig überprüft werden. Die EU-OSHA verlangt, dass die Absturzsicherungsausrüstung bei jedem Gebrauch überprüft wird, was als Pre-Use bezeichnet wird. Das heißt, bevor ein Mitarbeiter einen Gurt anlegt, muss dieser inspiziert werden, um festzustellen, ob der Gurt beschädigt oder gebrochen ist.«
Auf der sicheren Seite sein
Jedes Jahr werden neue und aufregende Fortschritte im Bereich der Absturzsicherung angekündigt. Innovationen bei der Technologie, Design, Gewicht, Materialien und Komfort machen das Leben am Arbeitsplatz einfacher und sicherer.
»Es ist von entscheidender Bedeutung, dass auch die Ausbilder für die technische Ausbildung in den Bereichen Absturzsicherungs-PSA, technologische Fortschritte, Praktiken und Vorschriften weitergebildet werden, wenn sie erfolgreich die Theorie und Anwendungen vermitteln wollen, die für die sichere Arbeit in der Höhe erforderlich sind«, so Frank Scheibe.
Zu den genannten Fortschritten im Bereich der Absturzsicherung zählen beispielsweise die »Honeywell Miller TurboLiteEdge« . Sie sind kantengeprüfte automatische Höhensicherungsgeräte, die für alle Arbeitssituationen geeignet sind. Zu diesen gehören auch Arbeitssituationen, die aus Gründen der Flexibilität, Zuverlässigkeit und maximalen Sicherheit bei Arbeiten in Kantenbereichen eine Verankerung mit kleinen Winkeln erfordern. Die Höhensicherungsgeräte der Serie sind an alle Fallfaktoren angepasst: FF0, FF1 & FF2. »Turbolite Edge« ist aufgrund des winkelresistenten Energieabsorptionssystems, das den neuesten Normanforderungen entspricht, für Kanten mit einem Winkelradius von > = 0,5 mm geeignet. Es wurde mit einem Gewicht von 140 kg in allen Situationen in der Höhe getestet: horizontal, vertikal, mit Befestigung an den Füßen und in Kantenbereichen.
Zwei Drehwirbel (am Karabiner am Gurtbandende oder Kabel und am Gehäuse) verhindern ein Verdrehen des Gurtbands oder Kabels und verbessern den Einzug. Eine einfache Sichtprüfung aufgrund integriertem Fallschutzindikator und zusätzlichem Energieabsorptionssystemschutz soll laut Hersteller für mehr Komfort und eine höhere Sicherheit sorgen. J