Gleich mehrere Studien zeigen, dass die Ursachen für Kopfverletzungen im Arbeitsumfeld vielfältig sind. So stoßen sich Betroffene beispielsweise durch eigene, unkoordinierte Bewegungen, werden von einem herabfallenden Gegenstand getroffen oder stürzen auf eine niedrigere Ebene. Gemeinsam ist diesen Szenarien aber, dass viele Unfallgeschehen rund um den Kopf nicht linear auftreffen, sondern in einem Winkel erfolgen. Das hat zur Folge, dass sogenannte Rotationsbewegungen auf Kopf und Gehirn einwirken – und diese können mitunter äußerst gefährlich sein und schwere Hirnverletzungen auslösen.
Das Risiko für das Gehirn minimieren
Mips hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, ein System zu entwickeln, um eines unserer zweifelsohne wichtigsten Organe vor eben diesen Rotationsbewegungen zu schützen: das »Multi-Directional Impact Protection System«, kurz MIPS. Dabei handelt es sich um eine besonders gleitfähige Innenkomponente, die in Helme eingebaut wird und der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit nachempfunden ist. Sie erlaubt dem Gehirn, sich relativ zum Schädel zu bewirken. Genau diesen Zweck verfolgt auch die Mips-Lösung: Indem zwischen Helm und Kopf eine Bewegung von zehn bis 15 mm ermöglicht wird, sollen die bei einem Unfall auf den Kopf wirkenden Rotationsbewegungen bei bestimmten schrägen Stößen umgelenkt und so Verletzungen minimiert oder verhindert werden. Dieses System kommt nun auch in zwei Helmen aus dem Hause Uvex zum Einsatz. »Wir sind begeistert, diese Helme gemeinsam mit Uvex auf den Markt zu bringen«, so Olof Rylander, Senior Business Developer Safety bei Mips. »Es handelt sich um zwei verschiedene Helmtypen, die für unterschiedliche Arbeitsumgebungen geeignet sind, aber beide sind das Ergebnis der neuen Partnerschaft zwischen Mips und Uvex.«
Optimaler Schutz bei hohem Tragekomfort
Highlight des Launch Events war der »uvex pronamic alpine Mips«, ein neuer Sicherheitshelm mit standardmäßig integriertem Mips-System, der speziell für den Unfallschutz von Mitarbeitern der Industrie, des Baugewerbes, der Höhenarbeit und weiterer handwerklicher Gewerke entwickelt wurde. Bereits die Basisvariante erfüllt nach Angaben des Herstellers die technischen Anforderungen der Normen EN 397 sowie EN 12492 in einem Helm. Durch Zubehör wie Stirnlampen, Vollsichtbrillen und Gehörschutzkapseln, die über die Aufnahmeslots integriert werden können, wird die Funktionalität des Helms zusätzlich erhöht. Für optimalen Tragekomfort kann das Produkt außerdem über den Größenbereich von 51 bis 63 cm Kopfumfang individuell eingestellt werden. Auch die Belüftungsöffnungen sowie der einfach und schnell austauschbare Kinnriemen sollen für ein Plus an Komfort sorgen.
Erweiterung des Produktportfolios
Zusätzlich zur Neuheit »uvex pronamic alpine Mips« stellten die beiden Unternehmen im Rahmen des Events die aktualisierte Version des »Pheos S-KR« aus dem Hause Uvex vor. Auch mit diesem Helm können Anwender nun von dem Mips-System zum Schutz vor Rotationsbewegungen profitieren. Zudem verfügt der »Pheos S-KR« standardmäßig über einen kurzen Schirm und einen vormontierten Vier-Punkt-Kinnriemen, sodass der Helm auch während der Arbeit nicht verrutschen kann. Eine »climazone«-Belüftung sowie ein Drehrad zur stufenlosen Weitenanpassung sorgen für zusätzlichen Tragekomfort. Um diesen noch einmal zu erhöhen, wird bei der Mips-Version des Helms die vergrößerte »Spiderneck«-Nackenauflage am Drehrad vormontiert. So könne die Auflagefläche vergrößert und dementsprechend der Druck verringert werden. Zudem soll sie für einen sicheren Sitz sorgen. Der »Pheos S-KR Mips« erfüllt darüber hinaus alle nach EN 397 relevanten Anforderungen.
Für ein Plus an Sicherheit
Neben der Präsentation der neuen Produkte hatte die Redaktion während des Events die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen: Bei einer Führung durch das Testlabor von Mips erklärte Marcus Seyffarth, Head of Product Development, die verschiedenen Teststationen und gab Einblicke in die Vorgehensweise des Unternehmens. Im Austausch mit der Redaktion sprach Max Strandwitz, CEO bei Mips, zudem über die Gründe, die zur Zusammenarbeit mit Uvex geführt haben. Er erläutert: »Für uns ist es wichtig, einen Kooperationspartner zu finden, bei dem wir uns sicher sein können, dass er sein Fach versteht. Unser Mips-System ist bereits in Fahrradhelmen von Uvex integriert. Daher wussten wir, dass die Zusammenarbeit gut funktioniert.«
Auch Wolf Wagner, Director Produktgruppenmanagement Head bei Uvex, zeigte sich im Gespräch glücklich über die Kooperation mit Mips: »Unser Ziel war es, ein bereits bestehendes und gutes Produkt weiter zu verbessern, um unseren Kunden noch mehr Schutz bieten zu können. Die Integration des Mips-Systems ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg.« Für die Zukunft überlege man zudem, auch im Forstbereich Helme mit integriertem Mips-System anzubieten. Ebenfalls soll abgewogen werden, inwiefern es sinnvoll ist, neue Produkte von Haus aus mit diesem System auszustatten.