SoloProtect: Alleinarbeit birgt ein erhöhtes Gefährdungspotenzial

Gerade in der Baubranche sind alle Beschäftigten bei ihren jeweiligen Tätigkeiten mehr oder weniger großen Risiken und Gefahren ausgesetzt: Zum Beispiel könnte in der Werkstatt, im Büro oder auch im Bürocontainer auf der Baustelle durch eine defekte Steckdose ein Feuer ausbrechen. Oder im Winter sind die Wege vor dem Firmengebäude oder auf der Baustelle vereist, sodass jemand ausrutschen und sich verletzen könnte.

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Das Risiko von Unfällen auf Baustellen zeigt sich in vielen verschiedenen Arbeitssituationen und -bereichen. Möglicherweise heizen sich auch die Lagerräume im Hochsommer sehr stark auf, sodass darin arbeitende Personen Kreislaufprobleme bekommen könnten. Viele Beschäftigte arbeiten zudem mit scharfem Werkzeug und könnten sich in einem unachtsamen Moment verletzen oder von der Leiter oder dem Baugerüst fallen. Andere arbeiten im Außendienst, fahren oft auf stark befahrenen Straßen, auf denen das Firmenfahrzeug in einen Unfall geraten kann.

Im Ernstfall fehlt es an Unterstützung

Diese Beispiele sind natürlich für sämtliche Angestellten eines Unternehmens höchst alarmierende Szenarien. Doch noch bedrohlicher sind derartige Vorkommnisse für Personen, die den kompletten Arbeitstag oder auch nur zeitweise völlig allein und ohne Kolleginnen und Kollegen in Ruf- oder Sichtweite tätig sind. Diese sogenannten Alleinarbeiter sind umso stärker gefährdet, weil ihnen im Notfall niemand zur Seite stehen und nötige Hilfe holen kann.

Welche möglichen Gefahren für die Angestellten in Unternehmen lauern, wo und wann allein arbeitende Personen eventuell in Not geraten könnten und wie Arbeitgeber die verschiedenen Sicherheitsrisiken für ihre Mitarbeiter identifizieren und verringern können, weiß Craig Swallow, Managing Director für Europa und Großbritannien vom britischen Unternehmen SoloProtect. Als Anbieter von Sicherheitslösungen für Alleinarbeiter hat SoloProtect bereits mehr als 260 000 Notrufgeräte in der täglichen Nutzung und überwacht diese kontinuierlich.

Die Risiken erkennen und klassifizieren

»Ein Arbeitgeber oder Verantwortlicher muss das jeweilige Risiko erst einmal erkennen, dann auflisten und schließlich nach Art und Relevanz klassifizieren«, so Craig Swallow. »Das Bewusstsein für mögliche Gefahren, der Dialog mit allen beteiligten Mitarbeitern sowie deren Kooperation bei der Gefährdungsbeurteilung rund um ihre spezifischen Aufgabenbereiche sind wichtige Bestandteile dieses Prozesses.«

Um schließlich das aus betriebswirtschaftlicher Sicht erkennbare Risiko zu minimieren, müsse man laut Swallow unter Umständen auch Arbeitsprozesse einzelner Abteilungen und Mitarbeiter verändern und bestimmte Hilfsmittel einsetzen.


Die Angestellten gezielt schützen

Um mehr Sicherheit innerhalb eines Unternehmens zu schaffen, gäbe es laut Craig Swallow viele Möglichkeiten, zunächst solle man sich jedoch die jeweilige Unternehmenskultur der eigenen Organisation ansehen. »Wenn man daraus einen einheitlich geltenden Sicherheitsstandard schaffen kann, ist das ein guter Start für den gesamten Prozess.« Teil dieser Entwicklung sei aber auch das Festlegen einer dynamischen Sicherheitsregelung für Alleinarbeiter, die jedem Mitarbeiter bekannt sein und die stetig erneuert und individuell angepasst werden müsse. »Jegliche Sicherheitsmaßnahmen für Alleinarbeiter sollten auch den Einsatz von Technologien umfassen, die im ganzen Unternehmen genutzt werden. Dadurch wird verdeutlicht, was von allen Beteiligten erwartet wird und welche Vorteile diese Maßnahmen der gesamten Organisation bieten.«

Was, wenn die Regeln missachtet werden?

Bei der Frage danach, wie man einer Missachtung von Regelwerken entgegentreten könne, stellt Craig Swallow klar: »Ich denke, es geht weniger um die konkrete Zusammenarbeit als vielmehr um gemeinsame Werte und Verantwortlichkeiten. Schließlich ist jede Person im Unternehmen mitverantwortlich für die Sicherheit an unseren Arbeitsplätzen.« Das Thema sei laut Swallow vielmehr als eine stetige Initiative zu betrachten, auf die alle Parteien hinarbeiten oder die sie aktiv aufrechterhalten. »Diese Herangehensweise ist ein maßgeblicher Teil der Entwicklung einer eigenen unternehmerischen Sicherheitskultur. Es ist wichtig, alle Beschäftigten in das Thema als gemeinschaftliches Projekt miteinzubeziehen und die Vorteile eines sichereren Arbeitsplatzes für die komplette Organisation effektiv zu kommunizieren.«

Die Schutzmaßnahmen auch nutzen

Ein anderer wichtiger Punkt ist in diesem Zusammenhang, dass die eingerichteten Schutzmaßnahmen von den Arbeitnehmern nicht einfach ignoriert, sondern auch tatsächlich aktiv genutzt werden. »Wo Technologie eingesetzt wird, erhält man verwertbare Zahlen bezüglich der Akzeptanz und der laufenden Nutzung der Sicherheitsgeräte, die dem Unternehmen als wichtige Indikatoren für einen stattfindenden Return on Investment dienen.«

Wenn festgelegte Sicherheitsmaßnahmen von Beschäftigten nicht ausreichend umgesetzt werden, solle man dies laut Swallow in einem persönlichen Gespräch über die verpflichtenden Sicherheitsrichtlinien deutlich thematisieren. »Außerdem sollte es diesbezüglich regelmäßige Überprüfungen, Sicherheitstrainings sowie einen stetigen Dialog zum Thema Arbeitsschutz geben.«

Gefahren erkennen und frühzeitig melden

Damit bestimmte Gefahrensituationen kommuniziert werden können, empfiehlt Swallow eine für alle Mitarbeiter zugängliche Kommunikationsplattform für den regelmäßigen Dialog über beste Arbeitspraktiken. »Das kann beispielsweise im Rahmen eines speziellen Forums in Ihrem Firmenintranet sein oder auch in monatlichen Abteilungsmeetings.« Auch hierbei kann der Einsatz von Technologie helfen, indem bestimmte Funktionen gezielt periodisch ausgeführt werden.

Zeit und Budget für Sicherheitsmaßnahmen

Die Investitionen in gezielte Schutzmaßnahmen zeigen sich bei jedem Unternehmen in unterschiedlicher Höhe. »Es hängt von den jeweiligen Risiken und dem entsprechenden unternehmerischen Verantwortungsgefühl ab, wie sehr man die Sicherheitsbedürfnisse der Belegschaft im Einklang mit den verfügbaren Ressourcen befriedigen kann und möchte«, fügt Craig Swallow an. »Jeder Mensch, der zur Arbeit geht, sollte am Ende des Tages unversehrt nach Hause kommen, doch das ist leider nicht immer der Fall. Ich halte es im Übrigen auch aus nüchterner betriebswirtschaftlicher Sicht für ratsam, die Ausgaben für Sicherheitsmaßnahmen nicht nur als reine Kosten zu betrachten, denn sie sind langfristig eine Investition in die körperliche und psychische Gesundheit des Personals, die der Organisation auf lange Sicht Vorteile bringt – zufriedene Angestellte und dadurch weniger Fehlzeiten und Kündigungen.«   J

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