Viel hilft viel. Wer sich noch vor ein paar Jahren den Handschutz auf Baustellen angeschaut hat, dem kam diese alte Binsenweisheit in den Sinn. Denn lange Zeit galt folgende Gleichung: je höher die Schutzfunktion, desto dicker die Materialien, desto weniger Fingerbeweglichkeit und Ergonomie für den Träger. »Diese Zeiten sind lange vorbei«, sagt Kay Wurst, Vertriebsleiter beim Metzinger Handschuhhersteller Seiz und Experte für Schutzhandschuhe. »Weil viele Aufgaben im Baubereich, wie zum Beispiel das Restaurieren von Fassaden, besonders viel Fingerspitzengefühl erfordern, darf moderner Handschutz weder das Feingefühl noch den Tastsinn einschränken.« Stattdessen sind ergonomische Passformen gefragt, die sich an die Struktur der Hand anpassen und sie nicht in ihrer natürlichen Funktionsweise beeinträchtigen.
Den Tastsinn berücksichtigen
Besonders wichtig ist die Ergonomie an den Fingerkuppen, weil dort der Tastsinn des Menschen verortet ist. In Zeiten von Touchscreens ist es wichtig, dass Schutzhandschuhe die natürliche Taktilität des Menschen an diesen Stellen nicht beeinträchtigen. Denn: Viele Maschinen auf der Baustelle wie Bohrgeräte und Positionierungssysteme funktionieren mittlerweile digital und werden häufig durch Maschinen-Bedienpulte oder -Steuergeräte per Touchscreen betätigt. »Damit sich die Beschäftigten vor dem Bedienen nicht ständig ihre Handschuhe aus- und nachher wieder anziehen müssen, ist es wichtig, dass moderner Handschutz touchscreenfähig ist«, erklärt Wurst. Weil das ständige Aus- und wieder Anziehen wegfällt, lässt sich auf Dauer viel Zeit sparen, gleichzeitig aber auch sicherstellen, dass der Handschutz zwischen den Arbeitsschritten nicht ausgezogen wird und dadurch permanente Sicherheit ermöglicht werden kann.J