Robert Bosch: »GuardMe« - Schutz für Alleinarbeiter

Unfälle, medizinische Notfälle oder kriminelle Übergriffe – bei Alleinarbeitern können solche Ereignisse unbemerkt bleiben und schwere Folgen haben. Unter Arbeitnehmern in Deutschland gibt es pro Jahr circa 875 000 Arbeitsunfälle. Mit geschätzten 8,5 Mio. Menschen ist in Deutschland jeder fünfte Arbeitnehmer Alleinarbeiter. Er oder sie arbeitet dauerhaft oder zeitweise außer Ruf- und Sichtweite anderer Personen. Für Tätigkeiten, die erhöhte Gefährdungen bergen und alleine ausgeführt werden, ist daher eine Personen- Notsignal-Anlage (PNA) vorgeschrieben. Das ist ein Gerät, das im Ernstfall automatisch Hilfe anfordert. Darunter fallen beispielsweise Arbeiten mit Sturzgefahr, Feuerarbeiten in brand- oder explosionsgefährdeten Bereichen, das Fällen von Bäumen oder Berufe, die eine Gefahr krimineller Übergriffe bergen. Mit »GuardMe« bringt Bosch nun eine zertifizierte App-Lösung auf den Markt, die in Verbindung mit einem Spezial-Smartphone und der Anbindung von Monitoring Centern alle Funktionen einer PNA erfüllt.

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Ein Menschenleben ist das höchste Gut, das es zu schützen gilt. »Deswegen freuen wir uns, eine Lösung auf den Markt zu bringen, die dabei helfen kann, Leben von Menschen zu retten, die bei ihrer Arbeit besonderen Gefahren ausgesetzt sind«, erklärt Henning von Boxberg, Vorsitzender des Bereichsvorstandes Bosch Service Solutions. »Das Produkt ›GuardMe‹ verbindet technologische Standards des Internets der Dinge mit unserer über 30-jährigen Erfahrung im Alarm- und Sicherheitsbereich.«

Smartphone- und PNA-Vorteile verbinden

Die »GuardMe«-Lösung funktioniert in Kombination mit Android-Spezial-Smartphones. Damit die Lösung auch unter schwierigen Bedingungen zuverlässig eingesetzt werden kann, setzt Bosch auf robuste Smartphones, die besonders resistent gegenüber Stürzen, Feuchtigkeit und extremen Temperaturen sind. Die Lösung ermöglicht eine manuelle und automatische Alarmerkennung, sogenannte willensabhängige und willensunabhängige Alarme. So kann der Alleinarbeiter im Notfall über einen SOS-Button am Smartphone Hilfe anfordern. Sollte er aufgrund von schweren Verletzungen nicht mehr in der Lage sein, einen Notruf abzusetzen, erkennen Sensoren anhand einer Schräglage oder Bewegungslosigkeit, dass ein Notfall eingetreten ist. Die App löst dann einen akustischen Voralarm aus – bleibt dieser ohne Antwort, baut die App eine Sprachverbindung zu einem Bosch Monitoring Center auf. Neben der PNA-Funktion kann das Gerät als alltägliches Berufshandy für Kommunikation und Auftragsabwicklung eingesetzt werden.


Schnelle Rettung nach individuellem Plan

Geht eine »GuardMe«-Sprachverbindung im Bosch Monitoring Center ein, klärt ein geschulter Servicemitarbeiter im Gespräch Unfallhergang und Verletzungen und fordert entsprechende Hilfe an. »Die über das Smartphone verfügbaren Daten verhelfen zu einer schnelleren Rettung, da beispielsweise die Position des Arbeiters mit übertragen wird«, erklärt Matthias Trautner, Leiter der Monitoring Services bei Bosch Service Solutions. Das Besondere an der Lösung ist laut Hersteller, dass individuell pro Gerät festgelegt werden kann, ob über die Rettungskräfte hinaus auch betriebsinterne Personen benachrichtigt werden. Diese können beispielsweise betriebliche Ersthelfer, die Werksfeuerwehr oder ein Vorgesetzter sein. Ist der Alleinarbeiter beim Aufbau der Sprachverbindung nicht ansprechbar, wird direkt Hilfe gemäß einem vorher definierten Rettungsplan losgeschickt.

DIN VDE V 0825-11 zertifiziert

In die Entwicklung von »GuardMe« ist laut Bosch die langjährige Erfahrung in der Bearbeitung von Notrufen eingegangen. Der Bosch-Geschäftsbereich betreibt seit über 30 Jahren Sicherheitsleitstellen, also professionelle Empfangsstellen für die Bearbeitung von Notrufen und Alarmen. Weitere Services sind zum Beispiel der »eCall« für vernetzte Autos, Logistik- Monitoring oder der Aufzugsnotrufservice. »GuardMe« erfüllt zusammen mit dem Android-Spezial-Smartphone alle Anforderungen an eine PNA nach den Vorschriften des Verbandes Deutscher Elektrotechnik (VDE). Zertifiziert wurde die Lösung durch die Deutsche gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) nach der Norm DIN VDE V 0825-11.   J

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