Für die Beschaffung von Schutzkleidung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Straßenmeistereien in Baden-Württemberg war bis 2018 das Logistikzentrum der Landesstelle für Straßentechnik zuständig. Nach dessen Auflösung fiel diese Aufgabe erstmals den Straßenbauämtern vor Ort zu. Amtsleiter Matthias Straus und Teamleiter Betrieb- und Verkehrstechnik Karl-Heinz Erkert beim Straßenbauamt Rems-Murr-Kreis sahen darin »nicht nur zusätzlichen Aufwand, sondern auch die Chance, die Beschäftigten unter Wahrung sachlicher, wirtschaftlicher und verwaltungsrechtlicher Vorgaben mit qualitativ höherwertigerer Kleidung auszustatten«.
Die Vorgaben und Richtlinien einhalten
Den Rahmen für die Auswahl bilden die Vorschriften für Sicherheit und Gesundheitsschutz. Sie sind klar geregelt, u. a. durch die Betriebsvereinbarung (§ 77 Abs. 2 BetrVG), die Regelung durch GUV-R 2108 sowie § 3 der Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz auf Baustellen (Baustellenverordnung), § 8 Abs. 2 Arbeitsschutzgesetz (ArbschG), § 6 UVV Allgemeine Vorschriften (GUV-V A 1, bisher GUV 0.1), § 4 Arbeitsschutzgesetz sowie die Richtlinien für die Sicherheit von Arbeitsstellen an Straßen (RSA 95 Teil Abschnitt 8). Für die Warnschutzkleidung gilt: Sie muss mindestens Klasse 2 nach EN 20471 erfüllen, empfohlen ist Klasse 3.
Den Anforderungen gerecht werden
Auf Basis dieser gesetzlichen Regularien definierte das Auswahlgremium, bestehend aus Amts- und Fachbereichsleitung, Teamleitung Betrieb- und Verkehrstechnik sowie den Straßenmeistern der beiden angeschlossenen Straßenmeistereien in Waiblingen und Backnang, weitere Anforderungen an die Warnschutzkleidung. Diese leiteten sich aus vielfältigen Unterhaltungsarbeiten an Straßen, Wegen und sonstigen Verkehrsflächen ab, mit denen die Mitarbeiter betraut sind. Dazu zählen unter anderem Mäharbeiten, Grün- und Gehölzpflege, Winterdienst, Arbeiten im Grenzbereich zwischen der abgesperrten Arbeitsstelle und dem Verkehrsraum, Verkehrssicherungsmaßnahmen im fließenden Verkehr sowie die Beseitigung von Gegenständen aus dem Verkehrsraum.
»Aus den Erfahrungen mit der vorherigen Warnschutzkleidung standen Tragekomfort, mechanische Beanspruchbarkeit und die Verfügbarkeit von Sondergrößen ganz oben auf unserer Liste«, erklärt Erkert. Darüber hinaus habe man das Augenmerk darauf gerichtet, dass der Hersteller für Beständigkeit und Nachhaltigkeit stehe, und die Regionalität des Anbieters als Pluspunkt gewertet, fügt Matthias Straus hinzu.
Qualität gibt es nicht zum Nulltarif
In der Vorauswahl waren die in Deutschland führenden PSA-Anbieter mit Produktlinien vertreten. »Sie kamen automatisch auf uns zu«, sagt Straus. Bei der Sichtung der Produktinformationen und den Präsentationen habe sich schnell gezeigt, dass es die gewünschte Qualität nicht zum Nulltarif gebe. Daraufhin habe man sich entschlossen, das Budget um 50 Prozent aufzustocken, so der Amtsleiter weiter. Nach umfangreichen Angebotsvergleichen und Prüfung der Trageeigenschaften erhielt Kübler mit seiner Warnschutzkleidung »Kübler Reflectiq« den Zuschlag. Neben den Hauptkriterien Tragekomfort und Verarbeitungsqualität konnte die Linie vor allem mit ihrer Sortimentstiefe überzeugen. Durch die große Modellauswahl sind die Mitarbeiter nicht nur ganzjährig bei allen Witterungsverhältnissen bestens geschützt, sondern können ihre Bekleidungsteile je nach Vorlieben auch individuell zusammenstellen.
Der eigens für das Straßenbauamt erstellte Bekleidungskatalog beinhaltet Bund-, Latz- und Sommerhose sowie Jacke, Weste, Fleecejacke, Softshell und Wetterjacke. Zum Darunterziehen stehen wahlweise Polo-, T- und Langarmshirt sowie Zip-Sweater zur Verfügung. Warnschutzklasse 3 wird durch die Kombination von Jacke und Hose erreicht oder Shirt und Hose, vorausgesetzt das Shirt wird über der Hose getragen.
Sehr kurze Wege und individuelle Beratung
»Wir schätzen bei Kübler, einen verlässlichen Partner aus der Region gefunden zu haben, aber auch das große Wissen, welches das Kübler-Team über korrekte Anwendung und Pflege von PSA sowie damit verbundene Pflichten von Arbeitgebern und Arbeitnehmern eingebracht hat«, beschreibt Matthias Erkert die positiven Erfahrungen während der Auswahl- und Einführungsphase. Und auch künftig, wenn es um Ersatzbeschaffungen und die Bereitstellung von Sondergrößen gehe, sei es von Vorteil, den Hersteller in der Nähe zu haben.
Das Gleiche gilt für die Reinigung und hygienische Aufbereitung der Warnschutzkleidung. Diese hat das Straßenbauamt Rems-Murr-Kreis an eine ortsansässige Wäscherei übertragen. Sie stellt sicher, dass die PSA durch fachgerechte Bearbeitung ihre Schutzfunktion behält bzw. bei sehr starker Verschmutzung oder Verschleiß ausgemustert wird. J