Rund 1 270 km trennen Frankfurt von Timioara im westlichen Rumänien, nahe der ungarischen Grenze. Rund 13 Stunden ist man von dort per Autobahn unterwegs, um in die Mitte Deutschlands zu kommen. Die Fahrzeit nach Assisi/Italien ist nur unwesentlich länger. Assisi und Timioara vereint seit rund 20 Jahren auch eine enge Kooperation im Arbeitsschutz. Anfang der 2000er-Jahre gründete der Inhaber der italienischen Sir Safety System, Gino Sirci, dort seine 100-prozentige Tochtergesellschaft Sirtech. Wenige Autominuten außerhalb der drittgrößten Stadt Rumäniens mit mehr als 300 000 Einwohnern arbeiten heute 150 langjährige Näherinnen und Näher für das Familienunternehmen. Auf 4 000 m² entstehen jeden Monat rund 30 000 Kleidungsstücke.
»Innerhalb von acht Wochen können wir, je nach Gewebetyp, aus bis zu 18 unterschiedlichen Farben bereits ab 50 Teilen pro Modell und Farbe zum festen Listenpreis liefern«, sagt Marcel Hlawatsch, der die Geschäfte des Unternehmens in Deutschland, Österreich und der Schweiz leitet. Seit Oktober 2021 ist er mit einem Team von fünf Mitarbeitern dabei, das Vertriebsnetz über qualifizierte Fachhändler in dieser Region auszubauen.
Große Bandbreite an Workwear-Lösungen
Sirtech ist ausschließlich auf die Herstellung technischer Workwear ohne Fütterung ausgerichtet. Die Breite des herstellbaren Sortiments reicht von ein- fachen, aber hochwertigen Hosen für den Pflegebereich über funktionelle Workwear für das Handwerk bis hin zu zertifizierten, mehrfarbigen Multinorm-Kleidungsstücken, etwa für die chemische Industrie. Das im Werk ab Lager verfügbare Gewebeportfolio erstreckt sich von einer leichten, sanforisierten Sommer-Baumwolle mit 190 g/m² Gewebegewicht über Polyester-/Baumwoll-Mischgewebe bis hin zu warmen Winterqualitäten mit mehr als 350 g/m². Zudem ist der Betrieb, wie die Muttergesellschaft, nach ISO 9001 zertifiziert.
Hochfunktionelle »Fusion«-Kollektion
Die auf die Bedürfnisse des Trägers abgestimmte, mehrfarbige Kollektion »Fusion« ist eine der Linien, die vor Ort in großen Stückzahlen hergestellt wird. Sowohl als Lagerware für die sofortige Lieferung über das europäische Logistikzentrum in Assisi als auch nach Kundenwunsch in individuellen Farbgebungen.
Auffällig bei der »Fusion«-Kollektion ist die Vielfalt der möglichen Einsatzbereiche. So enthält die Serie »Fusion Mas« mehrere Bundhosen aus Massaua-Baumwolle mit zahlreichen Taschen, Münzenfach, Zollstocktasche, Hammerhalter und Multifunktionstasche mit Patte und Klettverschluss. Sie ist so aufgebaut, dass sie bestmöglichen Tragekomfort mit hoher Funktionalität verbindet. Gleiches gilt allerdings auch für die Bundjacke der »Fusion Mas«-Serie: Sie verfügt ebenfalls über zahlreiche Taschen und Zusatzfunktionen, die das Unterbringen von Zollstock, Handy und Co komfortabel ermöglichen. Gleichzeitig sorgen eine Nahtverstärkung und ein widerstandsfähiges Gewebe für die notwendige Strapazierfähigkeit. Das Material ist robust und besonders angenehm zu tragen.
In der »Fusion«-Kollektion sind darüber hinaus aber auch Latzhosen mit Multifunktionstaschen, Hosenträgern und Nahtverstärkungen vertreten. Für die wärmeren Tage am Bau verfügt die »Fusion«-Serie über praktische Shorts. Sie sind ebenfalls aus Massaua-Baumwolle gefertigt und bieten mit zahlreichen Taschen, Werkzeughaltern und Fächern vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Als Short eignet sie sich ideal für die sonnenreichen Tage am Bau, um ein angenehmes Tragegefühl auch bei hohen Außentemperaturen zu bieten.
Nützliche Features für die Arbeitskleidung
Grundsätzlich gilt bei Sir Safety, dass die Arbeitskleidung unterstützend wirken soll und mit zahlreichen Features von Nutzen ist: Die Technikausstattung in Timioara ermöglicht beispielsweise die Zusatzausstattung der Sonderproduktion mit Reflexstreifen unterschiedlichster Art, Strickbündchen oder Knieverstärkungen. »Mit Sirtech hat Sir Safety ein Kompetenzzentrum in Europa zu bieten, das selten geworden ist und das sich in den vergangenen beiden Jahren für viele Abnehmer zum verlässlichen Baustein in der textilen Versorgung entwickelt hat«, so Hlawatsch.
Ein Unternehmen mit langer Tradition
Seit der Gründung 1979 durch die Familie Sirci im italienischen Assisi (Umbrien) hat sich Sir Safety zu einem der innovativsten Hersteller für technische Workwear und Sicherheitsschuhe in Europa entwickelt. Sir Safety wird auch heute noch operativ vom geschäftsführenden Gesellschafter Gino Sirci geleitet und erzielt regelmäßig Jahresumsätze von über 70 Mio. Euro. Am Stammsitz in Assisi sind rund 200 Mitarbeiter beschäftigt. Auf gut 25 000 m² ist sowohl das moderne europäische Logistik-Zentrum als auch das Entwicklungsteam zu Hause.
Sir Safety entwickelt seine Berufskleidung, Multinorm- und Warnschutzprodukte sowie das Schuhsortiment durchgängig mit eigenen Spezialisten. Vom Design über den Zuschnitt, die Musternäherei bis hin zur Zertifizierungsvorbereitung finden alle Entwicklungsschritte inhouse statt. Unterstützt werden sämtliche Prozesse von einem aktuellen SAP ERP-System. Für einen reibungslosen Ablauf in der europäischen Kundenbetreuung sorgen Muttersprachlerinnen und Muttersprachler vor Ort. Diese sorgen auch für eine verlässliche Verbindung zu den Länder-Vertriebsgesellschaften.
Sir Safety System für die DACH-Region
Seit Oktober 2021 kümmert sich die Sir Safety System Deutschland GmbH mit Sitz in Köln um die Ländermärkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Private und gewerbliche Kunden werden ausschließlich über Partner im Fachhandel betreut und beliefert. Als kaufmännischer Direktor ist Marcel Hlawatsch (51), seit gut 30 Jahren in der PSA-Branche tätig, verantwortlich. Mit weiteren 150 Nähprofis im familieneigenen Werk in Rumänien sorgt das Unternehmen für eine verlässliche Belieferung der europäischen Märkte. Dort werden, mit 60 Tagen Durchlaufzeit, vor allem zweifarbige Workwear-Kollektionen als auch große Teile der Multinormbekleidung hergestellt. Eine weitere, eigene Tochtergesellschaft in Shanghai koordiniert auf 4 500 m² Fläche das asiatische Qualitätsmanagement und die dortige Logistik. J