Henle: Unfallgefahr mindern - Schnellwechsler »QCprotect«

Grundsätzlich gilt der Umgang mit tonnenschwerem Gerät als große Gefahrenquelle auf Baustellen. So auch die Handhabung von Schnellwechslern. Mit seinem neuen Schnellwechsler »QCprotect« möchte Henle Sorge dafür tragen, dass Unfälle durch ein herabfallendes Anbaugerät der Vergangenheit angehören.

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Es häuften sich die Unfälle, die, verursacht durch ein herabfallendes Anbaugerät, auch vermehrt tödlich endeten. Hauptursache war dabei ein nicht ordnungsgemäß verriegelter hydraulischer Schnellwechsler. Der Trend, weg von den mechanischen hin zu hydraulischen Schnellwechslern, ist sinnbildlich für die Problematik, die nur bei hydraulischen Schnellwechslern besteht. Dieser kann vom Maschinisten aus der Kabine verriegelt werden, wohingegen der mechanische Schnellwechsler manuell direkt am Anbaugerät verriegelt wird. Bei Letzterem besteht mehr Kontrolle, denn der Baggerführer verlässt sich nicht auf einen Automatismus, sondern auf seine eigene Arbeit. Eine automatische Verriegelung ist deutlich fehleranfälliger.

Die Schweizer Versicherungsgesellschaft SUVA reagierte und lehnte die Schadensübernahme für nicht sichere hydraulische Schnellwechsler ab. Im Zuge dessen entwickelte sie Richtlinien, denen ein sicherer Schnellwechsler entsprechen sollte. Im Jahr 2021 war es dann so weit: Henle entwickelte den neuen Schnellwechsler »QCprotect«, der mit der »Henleprotect«-Technologie dafür sorgen soll, dass Unfälle durch ein herabfallendes Anbaugerät der Vergangenheit angehören.


Was es zu beachten gilt

Zunächst einmal stand für Henle die Sicherheit an oberster Stelle. »Wir wollten einen Schnellwechsler entwickeln, der dem Schutz dient und Unfälle vermeidet. Darüber hinaus sollten keine Einschränkungen in der Anbaufähigkeit bestehen und der Maschinist sollte weiter ohne Mehraufwand seiner täglichen Arbeitsroutine nachgehen können«, so ein Statement des Unternehmens. Sicherheit und Einfachheit – das seien die Stichworte, die Henle seinem »QCprotect« auf die Fahne geschrieben habe und die Tobias Gnann bei seiner Konstruktionsarbeit begleiteten. Die »protect«-Technologie für volle Kontrolle über die Maschine besteht aus einer zusätzlichen Klaue, die die Öffnung der Schnellwechslerklaue verengt, sodass bei einer Fehlverriegelung das Abfallen des Anbaugeräts mechanisch verhindert wird. Eine Anzeige dient überdies der Sichtkontrolle und gewährleistet durch ihre Biegsamkeit eine einfache Handhabung des »QCprotect«. Wird die Last trotz Fehlverriegelung hochgehoben, hält die »protect«-Technologie sie sogar in der kritischsten Position, unterbindet das Abfallen des Anbaugeräts.

Überprüfung

»Wir testeten unseren Prototypen mithilfe einer Versuchsreihe, deren Hauptaugenmerk auf den Vorgaben der BG Bau lag«, so in einem Henle-Statement. »Neben der geforderten 30° Streckung des Baggerarms, bei der der Schnellwechsler das Anbaugerät mechanisch halten muss, erprobten wir als zusätzliche Überprüfung für die Praxis die Sicherheit in horizontal ausgestrecktem Zustand. Wir wiederholten den Vorgang mit der HT-Aufnahme, um auch ein um 180° gedreht aufgenommenes Anbaugerät in die Testreihe mit einzubeziehen. Diese Vorgehensweise ist für uns selbstverständlich, denn wir wollen nicht nur theoretische Anforderungen erfüllen, sondern vor allem praxistaugliche Schnellwechsler herstellen, die für den Kunden gleichzeitig ein Mehr an Sicherheit und eine einfache und unkomplizierte Handhabung bieten.« Der «QCprotect« bestand die Testreihe laut Henle mit Bravour, übertreffe die Sicherheitsstandards ISO13031 und EN474 und sei somit in Deutschland auch durch die BG Bau förderfähig.   J

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