Dank Baukasten mehr System im Gerüst

Sicherheitsanforderungen auf den Baustellen steigen, Gerüstbauprojekte werden zunehmend komplexer und der Kostendruck auf die Unternehmen ist hoch. Dadurch verändern sich nicht nur die täglichen Herausforderungen für die ­Ausführenden, sondern auch die Anforderungen an ­Gerüstsysteme. Im Hause PERI stellte man sich daher die Frage, ob eine starre Differenzierung von Rahmen- und Modulgerüst noch zeitgemäß ist. Verlange der Markt nicht vielmehr nach einem Produkt, das sowohl Rahmen- als auch Modulgerüst beherrscht und für jede Aufgabe die richtige Lösung im System parat hat? Der »PERI Up«-Gerüstbaukasten will diese ­Anforderung in jeder Hinsicht erfüllen.

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In den 1960er-Jahren erschienen die ersten geschlossenen Rahmengerüste auf dem Markt, das erste Modulgerüst folgte etwa ein Jahrzehnt später. Seither sehen sich die ausführenden Unternehmen mit stetig höherem Kostendruck und steigenden Sicherheitsvorschriften konfrontiert. Häufig entwickelten Hersteller dazu ergänzende Systembauteile, sodass insbesondere die Teilevielfalt innerhalb der Gerüstsysteme stetig zunahm. Daraus resultieren Nachteile wie steigende Lager- und Logistikkosten sowie erhöhter Planungs- und Montageaufwand.
PERI folgte einer anderen Strategie_ Auf Basis der langen Erfahrung aus der Schalungs- und Traggerüsttechnik entwickelte das Weißenhorner Unternehmen Ende der 1990er-Jahre ein neuartiges Gerüstsystem. Der Schwerpunkt der Entwicklung lag darauf, insbesondere zusätzliche Sicherungsmaßnahmen zu vermeiden und die Montagesicherheit durch konstruktive Maßnahmen im System zu integrieren. So entstand das Rahmengerüst »PERI Up T 72/T 104« mit vorlaufendem Geländer. Zehn Jahre später folgte ein Modulgerüst, das einem metrischen Raster folgt und sich durch hohe Sicherheit und Flexibilität auszeichnet. Mit dem Ziel, die Vorteile beider Varianten zu ­einem vielseitigen System mit einer minimalen Anzahl an unterschiedlichen Systembauteilen zu kombinieren, führte PERI im Jahr 2016 das Rahmengerüst »PERI Up Easy« ein. Diese jüngste Veränderung der »PERI Up«-Gerüstbautechnik soll Maßstäbe in puncto Innovation setzen. In Bayern, Österreich und der Schweiz wird für »PERI Up Easy« keine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung benötigt. In Deutschland ist diese für die Systembreite 67 cm erteilt. Für die Systembreite 100 cm ist die Zulassung beantragt. Mit einer baurechtlichen Zustimmung im Einzelfall ist deren Einsatz bereits möglich.Ziel: Kompromisslose Effizienz und Sicherheit
Die Entwickler hatten die anspruchsvolle Aufgabe, das Gerüstsystem in Länge, Höhe und Breite am metrischen Maß auszurichten und möglichst wenig Systembauteile und Verbindungselemente zu nutzen. Dass das System ein hohes Maß an Sicherheit bieten muss, stand außer Frage. Weiterhin stand hohe Effizienz im Fokus, damit die Anwender den stetig steigenden Anforderungen der Märkte entsprechend begegnen können.
Möglichst wenige Bauteile, möglichst hohe Einsatzrate – das wurde durch die durchgängige Verwendung des »PERI Rosett«-Knotens erreicht. Schon das Modulgerüst nutzt diesen Knoten als zentrales Verbindungselement zum Anschluss von bis zu acht unterschiedlichen Bauteilen. Nun macht sich auch der Rahmen des neuen Fassadengerüsts »PERI Up Easy« die Knotenverbindung zunutze_ Jeder »Easy«-Rahmen ist mit einem ¾-Rosett-Knoten versehen, an den sich die Bauteile der Modulvariante anschließen lassen. Damit sich alle Bauteile beider Varianten lückenlos kombinieren lassen, wurden zudem die Stiele des Modulgerüsts und die Rahmen des Rahmengerüsts mit identischen Höhenmaßen konstruiert. Damit ist »PERI Up« auf horizontaler Ebene flexibel miteinander kombinierbar, so lassen sich unter anderem Treppen ganz einfach am Rahmengerüst anschließen. Der so entstandene Gerüstbaukasten »PERI Up« erlaubt jede im Gerüstbau typische Verwendung und will auch komplexe Lösungen besonders wirtschaftlich machen. Ob Trag-, Fassaden-, Schutz- oder Arbeitsgerüst – »PERI Up« deckt nun die gängigen Anwendungsbereiche der Gerüsttechnik mit einem System ab.

Große Anwendungsvielfalt mit nur 500 Bauteilen
Vom Flächengerüst im Hochbau über das Bewehrungsgerüst im Betonbau bis hin zur Schwerlaststütze für den Ingenieurbau – »PERI Up« besitzt eine besondere Anwendungsvielfalt bezogen auf die geringe Anzahl an Bauteilen. Der Anwender hat gleich mehrere Vorteile_ wirtschaftlichere Auslastung der einzelnen Systembauteile, weniger Lager- und Transportflächen sowie geringere Kosten für Wartung und Reparatur.
Auch im Zusammenhang mit der Montage hat die geringe Anzahl an Einzelteilen einen positiven Effekt, denn auch das Montage-Team spart Zeit durch weniger unterschiedliche Bauteile und Verbindungen.
Die einfachere Beherrschbarkeit des Gerüsts im täglichen ­Arbeitsalltag motiviert die Anwender zusätzlich. Die so gesteigerte Arbeitsproduktivität erreicht schlussendlich den Auftraggeber und führt zu einer höheren Kundenzufriedenheit.Auf Sicherheit und Flexibilität kommt es an
Die Konstruktion des vorlaufenden Geländers beim Fassadengerüst »PERI Up Easy« nennt der Hersteller als ein Beispiel dafür, dass die Sicherheit der Anwender bei gleichzeitiger Wirtschaftlichkeit kein Widerspruch sein muss. Wenn die Sicherheitstechnik im System integriert ist und die Konstruktion nur den sicheren Aufbau zulässt, führt sie zu einer gesteigerten Arbeitsleistung. Die von »PERI Up« verwendeten Lösungen verzichten bewusst auf den nachträglichen Einbau von Zusatzbauteilen und definieren damit den aktuellen Stand der Technik. Neben der reinen Aufbaugeschwindigkeit an der Fassade ist immer wieder auch die Anpassungsfähigkeit an die Konturen und Geometrien des Bauwerks ein entscheidendes Kriterium für die Wirtschaftlichkeit.
Vor- und Rücksprünge in der Fassade und auch auskragende oder freistehende Bauteile – das alles sei, so betont der Anbieter, dank der Kombinationsmöglichkeit des »PERI Up«-Rahmen- und -Modulgerüsts gleich gut zu bewältigen.
Neben den systembedingten Montage- und Sicherheitsvorteilen ist auch eine kompetente und durchgängige Projektbetreuung ein wichtiger Faktor zur Zeit- und Kostensenkung. So unterstützen PERI-Ingenieure die Ausführung von der Planungsidee bis zur Rücklieferung. So können die detaillierte 3D-Gerüstplanung und die frühzeitige Abstimmung mit allen Beteiligten Arbeitssicherheit und Effizienz steigern.

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